Hundekauf – welches Tier passt zu mir?

Die Entscheidung ist gefallen: Ein Hund soll ins Haus. Doch woher nehmen? Natürlich kann man hier in Spanien in vielen Zoohandlungen und sogar Kaufhäusern die verschiedensten Kleintiere kaufen. Auf  Bestellung werden fast alle Rassen in kurzer Zeit besorgt. Doch dies geht für das Tier nicht immer gut aus. Manche Händler importieren die Welpen aus dem Ausland. Damit sie möglichst lange niedlich sind, werden sie viel zu früh von der Mutter getrennt, so jung, dass sie noch nicht einmal geimpft werden können. Danach folgt ein für das kleine Wesen qualvoller und stressiger Transport. Alles zusammen belastet die jungen Tiere sehr, ihre Immunabwehr – ohnehin noch wenig ausgebildet – bricht völlig zusammen, sie werden krank, viele überleben nicht.

Gute Wahl: ein Hund aus dem Tierheim (hier: Naddel und meine Nichte Luisa)
Der beste Freund des Menschen kann auch aus dem Tierheim stammen, wie Naddel (hier mit meiner Nichte Luisa)

Die Haltungsbedin- gungen in Super-märkten oder Tierhandlungen sind ein weiterer Aspekt. Ein Hundewelpe gehört nicht in einen Glaskasten, schon gar nicht alleine und das womöglich wochenlang. Ausgerechnet in der Prägungs- phase wird das Jungtier isoliert. Es geht wichtige Zeit verloren, in der es soziales Verhalten lernen sollte, in der es normalerweise von der Mutter, den Geschwistern, auch vom Menschen Zusammenleben und Rudelgesetze erfährt. Zudem fehlt dem Hundekind die Möglichkeit, sich körperlich zu entwickeln, denn dazu gehören rennen, spielen, die Welt entdecken. Seine Muskulatur wird ebenso ungenügend entwickelt wie die Sinnesorgane.

Oft werden dann die Welpen aus Mitleid gekauft, aus ihrem gläsernen Gefängnis befreit. Zu bedenken ist aber, dass so dieser Glaskasten frei wird – für das nächste niedliche Hundebaby, das auf mitleidige Käufer wartet. Aus dem gleichen Grund rate ich davon ab, Welpen auf Wochenmärkten zu kaufen. Je besser das Geschäft für die Tiervermehrer dort läuft, desto mehr Tiere werden produziert. Die Haltungsbedingungen der Zuchthündinnen sind häufig mehr als beklagenswert. Doch auf dem Markt sieht man nur das knuddelige Hundekind…

Ich empfehle daher, Welpen – wenn es denn ein Rassehund sein soll – vom seriösen Züchter zu kaufen. Man achte nicht nur auf Sauberkeit, sondern auch auf das soziale Umfeld. Ist der Welpe mit Mutter, Geschwistern, vielleicht sogar Vater zusammen? Hat er ausreichend Kontakt zu den Züchtern, so dass er ein menschenfreundliches Wesen entwickeln wird? Ist er geimpft und entwurmt – und wird dies durch einen Impfausweis mit Stempel und Unterschrift des Tierarztes bestätigt? Hat der Züchter ein liebevolles Verhältnis zu der Hundefamilie, oder ist es ein „Hundeproduzent“, der viele Rassen in Massen vermehrt?

Wie wär’s mit einer wirklichen guten Tat? Holen Sie ein Tier aus dem Heim oder lassen Sie sich ein „Waisentier“ von einer seriösen Tierschutzorganisation vermitteln. Vielleicht muss es ja gar kein Rassetier sein? Mischlinge sind häufig widerstandsfähiger und gewitzter als reinrassige Hunde. Und viele ehemalige Heimtiere haben ein ganz besonders inniges Verhältnis zu ihrem Besitzer und Lebensretter.

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis