Watt’n Dreck

Unsere vierbeinigen Immigranten am Wattenmeer

Nordfriesland zeigt sich von seiner freundlichsten Seite. Es wird Frühling! Narzissen und Krokusse schmücken das Flachland mit fröhlichen Farbklecksen, Lämmer tollen über die Wiesen und die Feldlerchen jubeln im lauen Wind. Lauer Wind! Nach gefühlten wochenlangen Stürmen war gestern endlich ein Tag, an dem Mann nicht sein Toupet festhalten musste und Frau den Rock entspannt um die Beine schmeicheln ließ. Ein perfekter Tag für einen Ausflug an die Nordsee. Ans Wattenmeer.

Vorab eine Warnung: Lassen Sie Ihren Hund am Watt nicht frei herum laufen, wenn Sie

  • auf einen gepflegten Innenraum Ihres Autos wert legen und/oder
  • noch Termine drücken und/oder
  • empfindliche Kleidung tragen und/oder
  • keine Luste haben, das Bad zu putzen…
  • (die Regeln zum Schutz der Vögel und Wildtiere sind selbstverständlich besonders zu beachten, d.h. es herrscht überwiegend Leinenzwang)
Hund Charly in der Wanne
Die Modderschicht weichte in der Wanne nur langsam auf

Es war der erste Besuch meiner Powerpfoten am Nordseedeich, und sie ließen es richtig krachen. Der endlose Rasen lädt zum Rasen förmlich ein. Erst als am nächsten Deichabschnitt Schafe in Sicht kamen, leinten wir die Bande an. Natürlich hatte Charly vorher einen Fehltritt in ein triefes Modderloch geschafft, war bis zur Brust tiefschwarz, klebrig und müffelte nach fischiger alter Erde. Da er Körperkontakt liebt, war auch unsere Kleidung bald mit Wattspuren übersät. Dabei hatten wir noch Glück, dass es nicht alle vier Hunde trotz Ebbe aufs Watt zog.Die grauschwarze feuchte Fläche kam unseren Vierbeinern mit Migrationshintergrund wohl spanisch vor. Oder eben nicht?

Zu Hause angekommen, war der Schlamm natürlich korrekt getrocknet, so dass die Badewannenarie sich übelst in die Länge zog. Fazit: Das nordfriesische Wattenmeer ist nicht das Mittelmeer…