Schmuckstück sucht Familie

Border Collier-Mix sucht neues Zuhause Mallorca
Diese erst zehn Monate alte Hündin sucht ein neues Zuhause. Cachu wiegt 25 Kilo und ist 57 Zentimeter hoch. Ihre Mama ist ein Bordercollie, der Vater ein großer Dalmatinermix. Sie ist gechipt und geimpft und natürlich dem Alter entsprechend lebhaft und verspielt. Kontakt über mich.

Die Metamorphose hat begonnen

Die Kette war nur wenige Meter lang. Schon als Welpe hatte man ihn dort festgebunden. Seitdem lebte er auf wenigen Quadratmetern Schmutz. Seine Mutter war bei ihm, aber sie war schon alt und spielte wenig. Die einzige nennenswerte Abwechslung war, wenn das Auto hielt und der Mann ihnen Futter brachte, alle zwei, drei Tage. Die Pfoten blieben weich und die Muskulatur schwach, weil er nie rennen durfte. Sein Dasein war pure Eintönigkeit.

Border Collie Scotty
Border Collie Scotty

Irgendwann riss das alte Halsband. Er war neugierig auf mehr. Seine Mutter folgte ihm. Sie fanden nicht zurück. Nach Tagen lud sie ein fremder, freundlicher Mensch in ein Auto und brachte sie ins Tierheim. Die Mutterhündin wurde nach wenigen Wochen von einem großherzigen Menschen geholt und für eine dringende Operation zum Tierarzt gebracht. Er blieb alleine.

Vor 5 Tagen haben wir ihn in Llucmajor aus dem Zwinger geholt und Scotty genannt. Ein sehr typischer Name für einen Border Collie. Die beschriebene Haltung ist für einen Hund dieser Rasse – bewegungsfreudig, lernbegierig, arbeitswütig – unsäglich. Und Scotty ist jung, kaum über ein Jahr alt. Noch kann er nur kurze Spaziergänge machen, weil seine Pfotenballen kaum durch Hornhaut geschützt sind. Doch seine Metamorphose hat begonnen… In den wenigen Tagen hier hat er schon enorm viel gelernt und unglaublich viel Leben und Liebe entwickelt.

In den nächsten Tagen erfahren Sie mehr über den „neuen“ Scotty. In zwei bis drei Wochen kann er in ein neues, endgültige Zuhause einziehen. Wir sind – wieder einmal – nur Zwischenstation auf dem Weg in eine schöne Zukunft und genießen die kurze Zeit und seine tolle Entwicklung. Bei Adoptions-Interesse kontaktieren Sie mich gerne.

Zurück ins Leben

Ich habe noch immer nicht von Alma erzählt, obwohl diese Hündin uns über Wochen in tiefste Emotionen geschickt hat…

Wir hatten eine Tasche frei im Flieger nach Deutschland. Kurze Diskussion mit der Chihuahua-Nothilfe, Blick auf die Fotoalben der Tierheime Son Reus und Natura Parc, und schon war der Hund zum Flug bestimmt. Bei der Abholung im Natura Parc war die Hündin unauffällig. Doch kaum saßen wir im Auto, begann sie zu hüsteln. In der Tierklinik noch mehr.

Dumm gelaufen. Einen Hund mit akutem Zwingerhusten schickt man nicht im Flieger nach Deutschland. Und auch die Pflegestelle hier auf Mallorca nahm ihre Zusage unter diesen Umständen zurück. Also blieb Alma, wie ich sie schnell taufte, bei uns. Als Hund Nummer 11, denn es waren neben unseren eigenen 4 Hunden die beiden Chihuahua-Geschwister Jack und Babsy bei uns und überdies die 4 gefundenen Welpen. Und weil letztere ebenfalls noch infektiös waren, teilten wir unser Haus in zwei Quarantäne-Zonen… Wir stießen erstmals seit langem an gewisse Grenzen.

Alma, Hund aus Tierheim in der Tierarztpraxis
Trotz der intensiven Pflege und Betreuung ging es Alma immer schlechter

Dazu kam, dass die Therapie nicht anschlug. Im Gegenteil – Alma ging es täglich schlechter. Eine umfassende Diagnostik ergab, dass sie neben dem Zwingerhusten eine weitere heftige Infektion durchlitt – und dass ihr Herz kurz vor dem Versagen stand! Gerade waren die Welpen durch mit ihrer stationären Behandlung… Nun fuhr ich schon wieder den täglichen Krankentransport. Morgens gab ich Alma in der Tierklinik ab, wo sie über den Tropf hoch dosierte Medikamente bekam, erfüllte aber täglich mein Versprechen, sie abends abzuholen. Sie hielt tapfer durch, doch ihr Zustand blieb bedenklich. Sie hustete mehr, als sie atmete. Doch so schlecht es ihr auch ging, wenn sie die Chance hatte, in meiner Nähe zu sein, war ihr kein Weg zu weit und zu beschwerlich. Es schien, als wolle sie mir pausenlos danken, dass ich sie aus dem Heim befreit hatte.

Nach 5 Tagen Intensivst-Therapie diskutierten wir lange in der Klinik, ob sie es schaffen würde, oder ob es gnädiger wäre, sie zu erlösen. Wir konnten, wir wollten uns nicht entscheiden.

Am gleichen Abend zu Hause, die Quarantäne war aufgehoben, klaute sie den Welpen ein Spielzeug. Und begann wieder zu leben.

Zwei Hunde spielen miteinander
Und dann begann sie wieder zu leben!

Alma blieb noch 3 weitere Wochen bei uns, während derer sich ihr Befinden stetig besserte. Ob wir zu Hause, das Klinik-Personal oder Freunde – inzwischen waren alle in sie verliebt. Sie ist einer der liebevollsten und treuesten Hunde, die wir in all der Zeit in der Villa Bunter Hund beherbergt haben. Eine junge Nachwuchs-Ultraschall-Diagnostikerin untersuchte sie gleich zweimal – weil sie ein interessantes Herz vorfand, aber auch, weil Alma in ihrer unendlichen Geduld ein hervorragender Übungspatient war.

Mit einer seltenen Diagnose und derzeit wirkungsvollen Herzmedikamenten ist Alma nunmehr seit 10 Tagen in Deutschland bei der Chihuahua-Nothilfe, die eine Familie für sie sucht. Noch steht nicht fest, ob Alma eine Operation benötigt. Ein Kardiologe muss weitere Untersuchungen vornehmen. Sobald das Geld dafür vorhanden ist…

Alma heißt übrigens Seele. Gilt die Seele nicht als unsterblich?

Das Leben ist ein Spiel

Nach dem Spielen sind sie müde: Lola, Domingo und Mücke machen einen Haufen.
Nach dem Spielen sind sie müde: Lola, Domingo und Mücke machen einen Haufen. Rawi hat wohl noch woanders zu tun.

Entwarnung! Seit fast einer Woche keine gesundheitlichen Auffälligkeiten bei unseren vier Wildfängen. Sie benehmen sich wie jeder gesunde Welpe, sind über alle Maßen hungrig und sehr verspielt. Leider dürfen sie ihre Terrasse noch nicht verlassen, weil sie möglicherweise noch Viren ausscheiden und damit andere Hunde gefährden können. Wie sie ihr Leben in der Quarantäne genießen, zeigt unser Video. Übrigens: Mücke, der kleine Schwarz-Braune, ist schon vermittelt. Die drei schwarz-weißen Welpen – Domingo und seine Schwestern Rawi und Lola – haben noch keine Reservierungen. Woher der Name Rawi kommt? Das ist die Abkürzung für „Rasende Wildsau“. Die Kleine mit den spitzen Ohren ist von den vieren die temperamentvollste.

Glimpflicher Verlauf

Dass Mücke mückerte, hatte einen gefährlichen Grund: Ausgerechnet Parvovirose. Die Viruserkrankung führt zu blutigen Durchfällen, an denen kleine Welpen schnell sterben, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.

Vier Welpen auf einem Stuhl, zwei mit Verband um das Bein
Wieder zu Hause und schon ziemlich munter. Aber bei den beiden Schwächsten blieb noch der Venenkatheder dran, sie bekamen heute morgen wieder lebenswichtige Flüssigkeit per Tropf

Mücke kam am Mittwoch morgen in die Klinik. Mittags zeigte sein großer Bruder Domingo hohes Fieber und zog ebenfalls sofort um. Die beiden Mädchen Lola und Rawi waren da noch topfit. Aber am Donnerstag Morgen verweigerten beide ihr Futter. Lola kotzte, Rawi setzte stinkenden Schleim ab. Schon saßen auch sie in der Transporttasche Richtung Tierklinik.

Bei der Therapie der Parvovirose gilt es, keine Zeit zu verlieren. Man gibt per Tropf viel Flüssigkeit, weil sehr junge Hunde schnell austrocknen, wenn sie nicht fressen und saufen und gleichzeitig an Brechdurchfall leiden. Sie bekommen Mittel gegen die Übelkeit, Entzündungshemmer gegen die Darmentzündungen, Vitamine und Mineralien zur Kreislaufstabilisierung und schließlich Antibiotika, um die bakteriellen Sekundärinfektionen zu therapieren. Homöopathisch ergänzte ich die Therapie mit allem, was das Immunsystem stärkt, sowie symptomatisch passenden Einzelmitteln.

Wie es aussieht, verlief die Infektion unseres Quartetts glimpflich. Alle vier sprachen sofort auf die Behandlung an. Ich verbrachte Stunden damit, sie zu kontrollieren, während der Tropf lief. Denn es ging ihnen schon bald wieder so gut, dass sie ein tolles neues Spiel erfanden: Schläuche zerbeißen und Venenzugänge entfernen… Nachts durften sie nach Hause, weil sie hier weniger gestresst und deutlich ruhiger waren. In der Klinik formierten sie sich zu einem sehr lautstarken Kinderchor, und der 1. Solist wurde spontan in Placido Domingo umbenannt.

Jetzt füttern wir sie wieder an. Gestern erbrachen Lola und Mücke noch nach dem Trinken, heute wurden die ersten kleinen Portionen verdünnte Hühnerbrühe gut vertragen. Vor allem wurde lautstark mehr gefordert. Nach und nach stellen wir dann wieder um auf schonendes Festfutter.

Die Parvovirose hat eine enorm hohe Ansteckungsrate. Aber es gibt einen wirksamen Schutz. Unsere vier Fundwelpen sind etwa 12 Wochen alt. Verantwortungsbewusste Tierhalter impfen ihre Welpen erstmals im Alter von 8 Wochen. Aber die setzen kleine Hunde nicht in der Landschaft aus…

Station „Villa Bunter Hund“

4 neue Welpen in der Villa Bunter Hund. Aber da war schon unsere Stammbesatzung: Unsere 4 Hunde, 3 Katzen, außerdem die Chihuahuas Babsy und Jack, die auf ihren Flug nach Deutschland warten, und die rekonvaleszente Schildkröte Lucie. Alle fordern Aufmerksamkeit, manche brauchen Intensiv-Pflege. Mein Tagesablauf wird derzeit von der Betreuung und der medizinischen Versorgung bestimmt. Wenn ich zwischendurch nicht Patienten in der Tierklinik behandle, arbeite ich am Schreibtisch mit Blick auf die Welpen.

7 Uhr – Chihuahua Babsy weckt mich mit dem heftigen Husten, der gestern begann. Ich koche Salbeitee mit Honig und gebe davon einen Teil über ihr Nassfutter. In Abständen von 15 Minuten bekommt sie ein homöopathisches Komplexmittel für die Immunabwehr und ein passendes Einzelmittel. Eine ähnliche Kur hat letzte Woche ihren Bruder Jack innerhalb weniger Tage kuriert.

Zwei Fundwelpen beim Spiel auf einer Sonnenliege
Wenigstens lässt er sich zum Spielen animieren: „Mücke“ (rechts) mag nicht fressen und wirkt kraftlos

7.30 Uhr – Während 3 der 4 Welpen ihr Frühstück genießen, sitzt der kleine Schwarz-Braune desinteressiert daneben. Kein Appetit. Das Fieberthermometer zeigt Normaltemperatur. Ich nehme den Kleinen heraus und biete ihm ein bisschen Hühnerbrühe mit Fleisch an. Er nimmt kaum etwas zu sich.

9 Uhr – Zurück vom Spaziergang, braucht Charly eine Tablette. Er lief plötzlich auf 3 Beinen… Es gab keinen erkennbaren Grund, warum er den rechten Hinterlauf nicht belastete. Jetzt tritt er zwar auf, schont aber noch. Mit dem homöopathischen Trauma-Medikament sollte er morgen, spätestens übermorgen wieder ganz normal rennen können. Sonst ist es was Ernstes.

9.10 Uhr – Der erste Welpe bekommt eine Wurmkur. Beim gestrigen Versuch haben alle Vier das Medikament erbrochen. Also: auf ein Neues. Dass sie eine Wurmkur brauchen, kann man ohne Sehhilfe an ihrem Kot erkennen.

9.25 Uhr – Gestern habe ich den Garten einer Freundin geplündert. Eines der dutzend Kräuter und Salatblätter muss Lucie doch munden? Die Schildkröte wurde vor einer guten Woche operiert und frisst kaum.

9.30 Uhr – Auch der mäkelige Welpe hat noch keinen Hunger. Immerhin – er trinkt wieder etwas Brühe. Und er spielt mit seinen Geschwistern, hat aber wenig Ausdauer, als fehle ihm die Kraft.

10.15 Uhr – Unser Zweikampf dauert jeden Tag länger: Schildkröte Lucie muss ihre Medikamente einnehmen. Oral. Sie kneift die Kiefer zusammen, so stark sie nur kann. Zum Glück ist die Prozedur in 2 Tagen beendet. Und da sie heute freiwillig etwas frischen Salat gefressen hat, muss ich ihr keinen Nahrungsbrei einflößen.

Mallorquinische Landschildkröte
Auch Schildkröte Lucie braucht nach einer OP noch Pflege

11.20 Uhr – Wurmkur erfolgreich in Welpe Nr. 2 versenkt.

12.30 Uhr – Babsy bekommt wieder ein Tellerchen mit Hustenbrei serviert. Der Appetit unseres Moppelchens ist gut…. im Gegensatz zu dem unseres „Mückerlings“. Dem flöße ich jetzt pürierten Futterbrei per Spritze ein.

13.40 Uhr – Bisher keine Kotzflecken… Welpe Nr. 3 schluckt brav die Entwurmungs-Pille.

15 Uhr – „Mücke“ bekommt wieder eine kleine Portion Brei verabreicht. Er findet es offensichtlich eklig. Mir egal. Seine Geschwister sind drall und rund, und er nimmt ab. So geht das nicht.

16 Uhr – Da war doch noch „Astronautennahrung“ im Regal? Eine konzentrierte Nähr- und Vitaminpaste wandert als Zwischenmahlzeit ins Maul von Welpe „Mücke“.

… 23 Uhr – Noch drei mal wurde „Mücke“ mit kleinen Mengen Brei und Power-Paste gestopft. Babsy nahm abends brav ihre Medikamente und den Hustenbrei, und Schildkröte Lucie naschte zumindest von einem Dillstängelchen. Charlys Bein ist schmerzfrei.

Mal schauen, wer morgen auf der Klinik-Station „Villa Bunter Hund“ besondere Aufmerksamkeit beansprucht. Kann man einen Rüden eigentlich „Mücke“ nennen? Naja… es ist nur ein Arbeitstitel.