Rhus toxicodendron(Homöopathie-Lexikon)

Eines der am häufigsten angewendeten homöopathischen Arzneimittel bei Problemen mit dem Bewegungsapparat ist Rhus toxicodendron. Schmerzen und Steifheit stehen im Mittelpunkt des Symptomenbildes, und dazu kommt eine deutliche Unruhe. Beim Tier lässt sie darauf schließen, dass die dauernden Lagewechsel Erleichterung bringen.

Der Giftsumach, so die deutsche Bezeichnung des Wirkstoffes,  hat eine deutliche Wirkung auf Muskeln, Sehen und Gelenke. Menschliche Probanden beschrieben ein Gefühl der „Schmerzen, als ob etwas auseinander gerissen würde“. Sie beobachteten, dass Bewegung immer eine Auflockerung brachte, dass sie sich nach jeder Positionsänderung vorübergehend besser fühlten. Ätiologisch findet man Folgen von Anstrengung, Überheben, Unterkühlung durch Nässe beim Schwitzen und auch Zugluft.

Beim Tier haben wir es häufig mit arthritischen Erkrankungen zu tun. Sowohl beim Hund als auch beim Pferd treten diese Gelenkprobleme sehr oft auf. Heilt die akute Arthritis nicht korrekt auf, ist früher oder später der chronische Zustand erkennbar, die Arthrose, eine degenerative Gelenkerkrankung. Die Schmerzen entstehend durch chronische Entzündungszustände aufgrund der Beschädigungen in den Gelenken, zum Beispiel der Gelenkknorpel.

Typisch für Rhus toxicodendron ist, dass nach der Ruhe die Beschwerden am deutlichsten erkennbar sind. Der Patient humpelt nach dem Aufstehen am schlimmsten, läuft sich dann aber ein Diese Erleichterung erklärt auch sein großes Bewegungsbedürfnis und die schon genannte Unruhe. Wird die Belastung aber größer, können sie die Lahmheit und auch die schon vorhandenen Schäden wieder verstärken, weswegen grundsätzlich Schonung empfohlen ist.

Rhus toxicodendron findet sich in vielen Kombinations-Arzneimitteln mit Indikationen wie Arthrosen oder rheumatischen Erkrankungen. Häufig ist es kombiniert mit Arnika, das mehr Wirkung auf die Muskulatur zeigt und ein deutlicheres Zerschlagenheitsgefühl im Symptomenbild hat, und Hyperikum, dem „Arnika der Nerven“. Bei chronischen Krankheitszuständen sind diese Kombimittel nicht zu empfehlen, da sie meist nicht tief genug wirken. Dennoch ist es gut, ein solches „Sportlermittel“ für die orale Verabreichung im Haus zu haben, denn wenn sich das Tier einmal vertritt, wenn es eine Prellung hat oder auch beim akuten Rückenschmerz hilft ein solches homöopathisches Kombipräparat schnell und ohne Nebenwirkungen. Natürlich gilt wieder der Grundsatz: Stellt sich nicht binnen 24 Stunden eine Besserung ein oder besteht der Verdacht auf schwere Verletzungen, führt der Weg zum Tierarzt oder Tierheilpraktiker.

Zurück zur Übersicht – hier finden Sie auch allgemeine Informationen zur Anwendung von homöopathischen Mitteln am Haustier