Silicea (Homöopathie-Lexikon)

Silicea ist ein sehr vielseitiges Mittel mit Hauptwirkung auf Haut und Horngebilde, Knochen, Bindegewebe, auch Lymphsystem und Zentrales Nervensystem. Nur in homöopathischer Aufbereitung hat der Bergkristall eine therapeutische Wirkung. Es ist eines der wichtigsten Mittel für die Entwicklung eines kräftigen Knochengerüstes und eines gesunden Gebisses beim Zahnen. So ist es denn auch angezeigt bei schwächlichen, mageren  Tieren  mit Wachstumsstörungen, schlechtem Fell und missgebildeten Nägeln. Auch wenn ein Tier nach einer normalen Entwicklung plötzlich eine starke Abmagerung zeigt, kann das ein Hinweis auf Silicea-Bedarf sein. Vom Charakter her zeigt sich der Silicea-Patient ängstlich und unentschlossen, er weicht Konflikten aus, vermeidet aber auch Berührung und Trost. Er zeigt sich schreckhaft und empfindlich gegen jeden Luftzug, außerdem ist er ständig müde.

Im Grunde regt Silicea den Stoffwechsel an. Als Folge davon verbessert sich die Immunabwehr, das Lymphsystem wird aktiviert und das Bindegewebe gefestigt. Silicea kann sogar altes Narbengewebe zur Resorption bringen, wobei alte, abgekapselte Herde wieder aktiviert werden können, auch regt es die Abstoßung von Fremdkörpern an. Am häufigsten findet Silicea Anwendung bei Abszessen, Fisteln und anderen Eiterungen. Es kann wirksam sein bei einer Entzündung der Analdrüsen des Hundes, aber erst, wenn die Fistel gereift (mit Hilfe von Hepar sulfur) und geöffnet ist. Für diese vorherige Öffnung empfiehlt sich die Gabe von Myristica sebifera, auch das „homöopathische Messer“ genannt. Silicea bringt dann den Prozess zur Abheilung.

Ebenso kommt Silicea in die engere Wahl beim Zwischenzehenekzem (Panaritium) des Hundes sowie beim Pferd im Falle von Mauke oder Strahlfäule. Bei jedem Einsatz aber ist zu beachten, dass das Gesamtbild der Symptome und des Verhaltens zu dem Mittelbild passen. Ein weiteres entscheidendes Kriterium für die Mittelwahl ist die Ätiologie. Sind die gesundheitlichen Probleme als Folge einer Impfung, von Durchnässung und Kälte oder von Überanstrengung aufgetreten, spricht auch dies für Silicea – nicht aber ausschließlich für dieses Mittel, denn für fast jedes Symptom gibt es verschiedene Homöopathika, und nur die Gesamtheit der Symptome bestimmt schließlich die Entscheidung für ein einziges Mittel.

Bei Silicea ist noch darauf zu achten, dass eine Wirkung meist langsam eintritt – eventuell erst nach einer langen Erstreaktion. Hierbei verschlimmern sich möglicherweise einzelne Symptome, insgesamt aber muss sich der Patient besser fühlen. Nur dann ist klar, dass es wirklich die sogenannte homöopathische Erstverschlimmerung ist, dass für die Erkrankung selbst aber gerade deswegen die Heilungschancen gut stehen.

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