Alles eine Frage der Organisation

„Wir ziehen die Welpen auf“: Der Entschluss war schnell, beinahe unüberlegt, gefasst. Drei Stunden später hatten wir plötzlich die vier Winzlinge im Haus. Total hilflos, noch blind, taub, auf den Menschen angewiesen, da ihr bisheriger Besitzer sie einfach von der Mutter getrennt hat. Zu 100 % auf uns angewiesen also.

Es begannen chaotische 24 Stunden. Aufzuchtmilch für die ersten Tage hatten wir aus der Tierklinik mitgebracht.  Aber sonst? Wir haben beide keine Erfahrung im Welpen-Stillen… und die Kleinen waren nicht besonders glücklich mit dem Gummisauger. Wie hält man das Baby, wie die Flasche, damit sie möglichst gut kooperieren? Und wo drückt man beim Empfänger drauf, damit hinten wieder raus kommt, was vorne rein ging und nicht zum Wachsen gebraucht wird? Wie oft möchte der Nachwuchs gefüttert werden und wie viel passt eigentlich rein? Fragen über Fragen…

Zutritt nur für Pflegepersonal: Naddel wirft einen Blick ins Welpenhäuschen

Und wo tun wir sie überhaupt hin? Meistens liegen sie zwar alle auf einem Haufen, aber manchmal robben sie los, völlig plan- und ziellos. Nicht auszudenken, was alles passieren kann!  „Wir brauchen eine Kiste“, stellte ich fest. Christian hatte sofort die ideale Idee. Ein ihm bekannter Technik-Importeur stellt häufig ausgemusterte Holz-Transportkisten vor die Tür. Eine Stunde später war das Sperrholz-Monstrum hier. Groß genug, damit das Quartett darin die ersten Schritte unternehmen kann und auch noch in einigen Wochen Platz zum Schlafen findet. Seit heute hat das Welpenhaus sogar Türchen und Fenster.

Schließlich der Großeinkauf. Feuchte Babytücher und Küchenrolle zum Abreiben der Kleinen, eine große Packung Betteinlagen (eigentlich für Inkontinenz), damit ich nicht jeden Tag einen Haufen Handtücher waschen muss. Auch Listen liegen bereit. Eine für abends, um das Gewicht festzuhalten, und eine weitere, in der jede Mahlzeit eingetragen wird.

Puh… haben wir irgendwas vergessen? Unser großer Vorteil ist, dass zumindest einer von uns immer Zuhause ist und wir zeitlich einigermaßen flexibel sind. Damit es den Winzlingen an nichts fehlt. Damit nicht nur die Fütterung, sondern auch der Körperkontakt mit Kraulen und Streicheln nicht zu kurz kommt. Und unsere vier „Großen“ dürfen wir ja auch nicht vernachlässigen!