Unsere Mission war klar: Die Golden Retriever Hündin von der Internet-Liste begutachten und reservieren, um sie sofort nach Freigabe aus dem Tierheim Son Reus heraus zu holen und nach Deutschland zu schicken. Dort wartete schon unsere „Auftraggeberin“ auf sie: Karin, die sich in die Goldie verguckt hatte und, um ihr Leben zu retten, sich mit mir über pfotenpower in Verbindung gesetzt hatte. Soweit war also alles klar. Wir adoptieren zwar nicht oft im Auftrag von Fremden, aber wenn alles stimmig ist, sind wir quasi zu allem bereit.
Nur, dass Goldie das Heim schon verlassen hatte. Der freundliche Verwaltungsmitarbeiter erklärte uns, die Hündin sei nach wenigen Tagen von ihrem Besitzer abgeholt worden, die Internetliste derzeit leider überhaupt nicht aktuell (was wir anhand der vor Ort befindlichen Hunde bestätigen können). Und dann entpuppte sich der Mann (nicht zum ersten Mal) als begnadeter Hunde-Vermittler: „Schauen Sie ruhig noch einmal die Zwinger durch, ob Ihnen nicht ein anderer Hund gefällt“, schlug er vor, und weil wir nett und gut erzogen sind, taten wir ihm den Gefallen.
Böse Falle. Zwinger 092: Ein hellbrauner, angemessen krummbeiniger Dackel mit wachem Blick und kurzem glatten Fell schaut Christian tief in die Augen. Woraufhin er sofort die Tagesdevise anpasst: „Rettet den Dackel!“
Unser Freund im Büro fand diese Devise äußerst angebracht. Der kleine Hund, von seinen Besitzern aus unbekannten Gründen abgegeben, war schon viel zu lange im Heim, seine Gnadenfrist war abgelaufen, es drohte in den nächsten Tagen der Tod, wenn ihn niemand adoptierte.
Was also sollten wir machen? Nun, „Buddy“, so sein hiesiger „Arbeitstitel“, muss möglichst schnell in sein endgültiges Zuhause ziehen. Denn natürlich haben wir ihn mitgenommen, und selbstverständlich können wir ihn nicht behalten als Hund Nummer 5. Aber bis seine Familie sich bei uns gemeldet hat, kann er hier eine gute Zeit verbringen. Nachdem er gestern nach der Ankunft hier trotz eines ausgedehnten Spazierganges mit seinem neuen Rudel noch leichte Stressaggressionen zeigte, war er heute schon sehr entspannt und konnte den Tag mit wechselnder Gesellschaft im Garten verbringen. Einzig Naddel lehnt bisher nähere Kontaktaufnahme ab, das mag aber auch dran liegen, dass ein Magen-Darm-Infekt sie kränkeln lässt. Außerdem findet sie so selbstbewusste Kerle nervig, sie mag die devoten lieber…
Soviel für jetzt, genauere Beschreibungen des Dackeljungen in Kürze, und wer gerade so einen möchte – hier ist er! Kontakt per e-mail info(ät)pfotenpower.com . Nur noch kurz – die medizinische Untersuchung brachte nur Erfreuliches und der Leishmaniose-Test war negativ.