Nominiert zu helfen

Wer in sozialen Online-Netzwerken aktiv ist, kam in diesem Sommer kaum dran vorbei –  und auch ich wurde für die Ice Bucket Challenge (deutsch: Eiskübelherausforderung) nominiert. Zur Erinnerung: Ich hätte mir einen Eimer Eiswasser über den Schädel schütten und 3 weitere Mitstreiter benennen können. Die vor der gleichen Aufgabe stünden… Ein perfektes Schneeballsystem.

Da ich zum Zeitpunkt meiner Ernennung in Irland weilte und mich dort nicht als begossenen Poodle präsentieren wollte und konnte, wählte ich die Alternative zur Dusche: Eine Spende. Ins Leben gerufen wurde die weltweite Aktion nämlich nicht, damit möglichst viele Videos von sich benässenden Leuten entstehen, sondern um Menschen mit ALS-Erkrankung zu helfen mittels einer Spende an die ALS Organisation in den USA (dort entstand die Aktion). Viele Nominierte, darunter viele Prominente, schütteten sich Nasses übers Haupt und machten lobenswerterweise zusätzlich Geld für den guten Zweck locker.

Dass ich nicht auch an die ALS-Organisation spende, hat Gründe. Laut „Ärzte gegen Tierversuche“ arbeitet sie seit Jahren mit (überflüssigen und grausamen) Tierversuchen, ohne dass Medikamente mit therapeutischem Erfolg entwickelt wurden. Weiterhin hört man, dass in der Vergangenheit die Höhe der Ausgaben für die Forschung im Verhältnis zu Aufwendungen für Verwaltung unsinnig war, dass viel zu viel Geld in Gehälter und Aufwandsentschädigungen floss.

 Robin mit Assistenzhund Connor, ausgebildet vom Verein VITA e.V.
Für Kinder wie Robin ist Assistenzhund Connor nicht nur für die praktische Hilfe wertvoll, sondern auch als treuer Kumpel.  (Foto: Kreidler, VITA e.V. Assistenzhunde)

Ich musste also einen besseren Empfänger für mein Geld suchen und finden. Da die Nervenkrankheit ALS den Betroffenen meist früher oder später in den Rollstuhl zwingt, fiel meine Wahl auf einen Verein, der Behinderten-Assistenzhunde ausbildet: Vita Assistenzhunde e.V. Der Verein arbeitet seit dem Jahr 2000  und hat derzeit über 100 Bewerber auf der Liste, die auf einen Assistenzhund warten. Eine riesengroße Aufgabe, denn die Ausbildung eines jeden Vierbeiners dauert etliche Monate und kostet viel Geld.

Vielleicht haben außer mir noch andere Tier- und Menschenfreunde eine Ice Bucket-Schuld zu begleichen. Oder finden die Arbeit von Vita so gut, dass sie sie „einfach so“ finanziell unterstützen wollen. Umfangreiche Informationen über den Verein und auch die Möglichkeit zu spenden finden Sie auf der Webseite.