Erst schniefte Christian. Als nächstes warf der grippale Infekt mich aus der Bahn. Und schließlich hustete Charly… Zufall, denken Sie? Vielleicht nicht – denn es ist möglich und gar nicht so selten, dass wir unsere Hunde mit Erkältungskrankheiten anstecken.
Das Wort Zoonose haben viele schon einmal gehört. Aber die meisten glauben, dass die Übertragung von Krankheiten nur vom Tier auf den Menschen funktioniert. Dabei klappt es auch umgekehrt.
Wikipedia zum Beispiel listet eine lange Reihe von Krankheitserregern auf, die in der Lage sind, einen Wirt zu verlassen und in einer anderen Spezies aktiv zu werden. Berühmt-berüchtigt waren in den vergangenen Jahren die Vogel- und die Schweinegrippe. Insgesamt redet man von etwa 200 Krankheiten, die sowohl bei einem Tier als auch beim Menschen vorkommen und in beide Richtungen übertragen werden können. Als Erreger kommen viele in Frage: Prionen, Viren, Bakterien, Pilze, Protozoen, Helminthen oder Arthropoden.
Insofern macht es Sinn, auf die extreme Nähe zu verzichten, wenn der Vier- oder Zweibeiner erkrankt ist. Bei Schnupfen ist küssen verboten – auch wenn es schwer fällt. Andererseits rate ich hiermit ernsthaft davon ab, sich zu ausführlich im Internet über Zoonosen zu belesen. Das ergibt den Effekt, den alle Eltern kennengelernten, als sie das erste Kind erwarteten und Zeitschriften zum Thema lasen: Es folgten Grusel, Panik, schlaflose Nächte.