Menschen-Mittel sind gefährlich

Eine neue Kundin erzählt mir beiläufig, dass sich ihr Dobermann Hermes gelegentlich „vertritt“ und nach Freilauf humpelnd heim kehrt: „Ich gebe ihm dann immer eine Schmerztablette, das hilft ihm schnell“, beteuert sie. Ich horche natürlich auf: Welches Mittel sie denn gibt? „Na, was ich auch nehme wenn mir was weh tut!“

Welpe mit Beinverband
Auch wenn’s weh tut: Schmerzmittel für Menschen können Hunden schaden

„Eine ganz schlechte Idee“, entgegne ich: „Es sei denn, Sie wollen Hermes krank machen.“ Das ist deutlich. Frau K. hört mir genau zu, während ich erkläre, warum man Hunde und Katzen nicht mit Human-Medikamenten behandeln soll. Sie unterscheiden sich nämlich in ihren Stoffwechselvorgängen sehr von uns. Daher kann schon eine halbe Tablette Ibuprofen für einen 20 Kilo schweren Hund gefährlich werden. Es drohen übersteigertes Durstgefühl, Erbrechen und Bewusstseinstrübung. Noch größer ist die Gefahr bei der Verabreichung von Diclofenac. Dieses Medikament ist in der Tiermedizin schon seit Jahren verboten, denn schon geringe Dosen können dauerhafte Leber- und Nierenschäden verursachen. Auch Paracetamol kann die Leber übel schädigen und gehört keinesfalls in die Tierapotheke.

„Aber Aspirin?“, wagt Frau K. einen Vorschlag. Ich schüttele den Kopf: „Das kann Schleimhautblutungen hervorrufen. Und dabei wirkt es bei Ihrem Hund gar nicht!“

Globuli Homölpathische Einzelmittel
Homöopathische Einzelmittel sind bei korrekter Indikation für Menschen wie für Tiere geeignet

Was sie denn stattdessen machen sollte? „Es gibt spezielle Schmerzmittel für Hunde, die bekommen Sie beim Tierarzt“, erkläre ich. „Aber Sie fragen ja mich als Tierheilpraktikerin. Besorgen Sie sich Traumeel-Tabletten für Tiere (Traumeel ad. us. vet) und geben Sie davon zwei zu Pulver zerdrückt ins Maul, wenn Hermes mal wieder hinkt. Und dann bekommt er mal Ruhe. Normalerweise ist er schon am nächsten Tag wieder topfit. Lassen Sie ihn trotzdem noch einen oder zwei Tage an der Leine und geben Sie noch zweimal täglich das Mittel. Gerade solche scheinbar kleinen Verletzungen rächen sich manchmal nach Jahren in Form von Gelenksarthrosen, daher ist eine gründliche Ausheilung wichtig.“

Der Vorteil eines homöopathischen Komplexmittels wie Traumeel ist übrigens, dass es die Heilung unterstützt und nicht nur den Schmerz hemmt, was Hermes dazu verleiten könnte, sich gleich wieder zu übernehmen. Wer sich mit Homöopathie beschäftigt und eine entsprechende Hausapotheke hat, kann natürlich auch mit Einzelmitteln wie Arnika arbeiten. Homöopathische Einzelmittel sind übrigens für Menschen wie für Tiere geeignet.

Wichtig ist zum Abschluss noch Folgendes: Wenn die Schmerzen sehr stark sind, wenn vielleicht ein Bein überhaupt nicht belastet wird, oder wenn ein Gelenk sehr dick anschwillt und heiß ist, sollte man vorsichtshalber einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker konsultieren.

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis