Nummer 5 lebt!

… derzeit bei uns in der Villa Bunter Hund. Das war zwar nicht so geplant, hat sich aber so ergeben. Vielleicht hätten wir das Hunde-Abonnement rechtzeitig kündigen sollen?

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Nummer 5, ein typischer Spanier

Jedenfalls war das so: Ich kehrte zurück von einem Hausbesuch bei einem Hund (wo ich die Besitzerin, Tierschutzvereins-Mitglied,  noch darauf hinwies, dass WIR keinen weiteren Hund brauchen…). An der viel befahrenen Landstraße, kurz vor der Abfahrt Bahia Grande, sah ich schon ein Auto mit Warnblinker stehen und weitere fuhren sehr vorsichtig vorbei. Und da sah ich ihn, diesen kleinen Zottel, an der Straßenseite nass und zitternd auf der Mauer sitzend. Natürlich hielt ich auch gleich an und versuchte, ihn zu fangen. Er rannte weg, knurrte mich an. Um ein Haar wäre er noch unter die Reifen der vorbeifahrenden Autos geraten. Dann hielt noch ein Wagen, ein junger Spanier stieg aus. Von beiden Seiten näherten wir uns dem Kleinen. Der sich dann wohl überlegt hat, wer von uns beiden bedrohlichen Zweibeinern das kleinere Übel sei. Schließlich ließ er sich ohne Gegenwehr von mir auf den Arm nehmen. „Ya está“, sagte mein spanischer Helfer: „Das ist jetzt Deiner!“ Ich versuchte natürlich noch, mich zu wehren: „Wir haben schon vier!“ . Keine Chance – er habe auch schon zwölf, bedauerte er, und weg war er.

Ich fragte dann auf der nächst gelegenen Finca, ob dort ein Hund fehlt. Negativ. Dann zum Tierarzt im Ort. Mikrochip? Negativ. Also nach Hause mit dem nassen Bündel im Auto. Ich warnte: „Christian, du musst jetzt sehr tapfer sein.“ Er ahnte sofort, dass es sich nur um vierbeinigen Zuwachs handeln könne.

Nun gut, wo vier satt werden, kriegen wir den fünften auch noch durch. Er hatte zwar zunächst etwas Streß mit Naddel (zickte) und Charly (spielte etwas derbe), aber schließlich verbrachte er eine ruhige Nacht im Körbchen in der Küche. Christian ist jetzt los zur Ladenzeile, Aushänge machen, und ich gehe gleich zu Polizei und Gemeinde. Vielleicht sucht ja jemand den kleinen Rüden, er sieht jedenfalls nicht ungepflegt oder schlecht genährt aus. Und da er nicht kastriert ist – vielleicht hat er sich der Liebe wegen verirrt?