Kollektives Leiden

Ich hätte ja gerne diese Woche noch was Schönes geschrieben. Aber nach Termindruck und Umzugsstress musste ich dann auch ein Hospital unterhalten. 75 % der Hunde in der Villa Bunter Hund wurden vorgestern krank! Appetitlosigkeit und Apathie zeigten Murphy und Charly, bei Naddel kam sogar mehrmaliges Erbrechen dazu – eine

Armer Campino - alle seine Kumpels waren unpässlich, so musste er alleine spielen

unruhige Nacht für uns alle. Gestern mittag dann setzte ich ein Ultimatum: Wer abends nicht frißt, muss zum Tierarzt. Naddel drohte ich sogar mit der Spritze! Gemein, denn das Püppchen fängt auf dem Behandlungstisch schon an zu schreien, wenn sich ihr jemand mit Injektionsabsicht nähert! Aber siehe da – abends machten alle drei schon einen besseren Eindruck und heute morgen wurden die Töpfe zumindest schon halb geleert. Ich vermute, das lag weniger an meinen bösen Absichtserklärungen, sondern mehr an der Homöopathie und den Selbstheilungskräfen. Warum sich die Drei aufs Krankenlager zurückzogen, weiß ich nicht. Derzeit sieht es aber so aus, als hätten sie es überstanden.

Campino war zwar nicht krank, litt aber trotzdem – unter Langeweile. Keiner spielte mit ihm, keiner unterstützte ihn bei der Torwache. So sind wir jetzt alle erleichtert, dass wieder mehr Leben im Haus herrscht.  Wir wünschen Lesern allen Gesundheit und ein schönes Wochenende!

Dicker Kopp

Kiek mal – hat Naddel sich als Rottweiler verkleidet? Karneval ist doch schon länger vorbei? Oder nennt man sowas einen dicken Kopf? Dass sie ein Dickkopf ist, wissen wir doch auch ohne sichtbare Beweise…

Spaß beiseite – wir haben einen ganz schönen Schrecken bekommen. Vorgestern war’s, als die Kleine nach dem Nachmittags-Spaziergang schon im Auto anfing, Kopf und Ohren zu reiben, ein Zeichen für Juckreiz. Als ich sie anschaute – Schockschwerenot! Der Kopf war geschwollen, dass Naddel kaum noch aus den Augen sehen konnte!

Naddel mit dickem Kopp... da hat wohl etwas zugestochen

Mein erster Verdacht: Kontakt mit der Prozessionsspinnerraupe. Die Schleimhäute an Mund und Nase waren aber nicht betroffen, denn dann hätte sie gehechelt, gespeichelt, auch Atemnot hätte eintreten können. Bis auf das Jucken aber ging es Naddelchen ganz gut. Ich versorgte sie Minuten später zu Hause homöopathisch und beobachtete sie in den nächsten Stunden sehr genau. Es wäre nicht Naddel, wenn sie nicht fürchterlich leidend und schlecht gelaunt agiert hätte, aber da ich sie schon einige Jahre kenne, merkte ich bald, dass nichts allzu Schlimmes war. Und zwei Stunden später war der Kopf schon wieder fast abgeschwollen. Nur das Doppelkinn hielt sich bis gestern abend.

Ob’s die gefährliche Raupe war, oder ob ein anders Insekt zugestochen hat – wer weiß. Kontakt mit einer giftigen Pflanze schließe ich aus, da unser Dackel-Mix-Mädchen aus alt-bekannten Gründen an der Leine und somit stramm zu meinen Füßen gegangen war.

Da solche plötzlichen allergischen Reaktionen immer mal eintreten können,  finden Sie hier Informationen zur Ersten Hilfe bei Insektenstichen . Und hier zu Verletzungen durch die Prozessionsspinnerraupe. Ganz wichtig – wenn Sie sich nicht sicher sind, fahren Sie lieber früher zum Tierarzt als zu spät.

Natur heilt Husten

Winter auf Mallorca – wir kriegen zwar selten Frost, aber bei  nur 10 Grad und Regen haut’s schon manchen um. Am Samstag überraschte uns ein Regenschauer beim Spaziergang. Gleich im Auto rubbelte ich Naddel trocken und setzte sie zu Hause vor die Heizung. Nützte aber nicht viel, am Sonntag begann sie heftig zu husten. Wie kann man nur so empfindlich sein! Nun kenne ich das Schnaddel-Naddelchen ja schon länger, deswegen stand ihre Therapie gleich fest.

Husten haut das Naddelchen um
Wärme, viel Liebe und einige Heilmittel aus der Natur-Apotheke halfen Naddel ganz schnell

Homöopathisch ist „ihr Mittel“ bei Husten nach Kälte und Nässe Dulcamara. Das sollten Sie aber bitte nicht grundsätzlich bei Husten anwenden, denn neben der Causa müssen auch einige andere Dinge stimmen. Warum, erfahren Sie HIER . Zur Unterstützung wendete ich wie üblich folgendes an: Salbeitee mit Honig, Umckaloabo oder Propolis oder Echinacea, ein Schal um den Hals, keine Anstrengung und den Hund warm halten. Bingo! Schon gestern, am Dienstag, war kein Hüsteln mehr zu vernehmen.

Diese genannten Heilmittel aus der Natur empfehle ich grundsätzlich bei beginnendem Husten. Ist das Allgemeinbefinden sehr schlecht, stellt sich vielleicht sogar Fieber ein (beim Hund ab 39 Grad), sollten Sie doch Ihren Tierheilpraktiker oder Tierarzt konsultieren.

Und das Naddelchen kriegt ab sofort den Mantel an, wenn dunkle Wolken nahen.

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis

Szenen aus dem Leben

Sollten Sie jemals ein Glückskätzchen finden, behalten Sie es! Diese kleine Köhler-Liesel macht so viel Spaß… Nach wie vor ist sie E.D. – Everybody’s Darling. Sie spielt der Reihe nach alle Vierbeiner kaputt, ruht sich dann zwischen zwei Hunde gekuschelt aus, und hat schon lange begriffen, dass Menschen prima Tür- und Dosenöffner sind.

Schaaadeee, dass sie so schnell wächst. Aber in unserem Video sieht man andererseits gut, was für ein Prachtkerl Festus mit seinen sieben Monaten schon geworden ist. Da kann man doch auch stolz sein, denn der Kater war als Baby mehrmals schwer krank. Es gab Tage, da  niemand glaubte, dass er mal die Zwei-Kilo-Gewichtsklasse erreicht. Diese hat er (der Homöopathie sei Dank) schon lange überschritten – Köhler-Liesel arbeitet noch dran. Mit viel Input von den Dosenöffnern. Viel Spaß beim Video-Gucken! Hier geht’s zum Video

UPDATE eine Stunde später: Die meisten Hunde und Katzen liegen auf den Stühlen… Kann es sein, dass sie die Couch meiden, weil E.D. Köhler-L. doch irgendwie anstrengend ist? Also ich persönlich finde  ja, dass die Kratzer und Bisswunden meine Hände viel interessanter machen!

Wenn’s vorne juckt und hinten beißt

Es ist zum wahnsinnig werden: Der Hund kratzt sich unaufhörlich. Links, rechts, an den Pfoten und am Hals, und zwischendurch beißt er sich in den Allerwertesten. „Bestimmt hat er eine Allergie“, vermutet die Nachbarin. Hatte ihrer schließlich auch. Ist auch möglich. Doch zunächst wird der Tierarzt abklären, ob andere Ursachen vorliegen. Parasiten, Stoffwechselstörungen, Hautentzündung, hormonelle oder psychische Probleme.

Wird dennoch eine Allergie diagnostiziert, fragt sich natürlich, wogegen. Häufig kann man schon aufgrund der Symptomatik die Art der Allergie eingrenzen: Sowohl  Kontaktallergie, Futtermittelunverträglichkeit als auch Atopie (ähnlich der menschlichen Neurodermitis) produzieren typische Beschwerden. Beispiel: Juckt sich Bello an Bauch und Pfoten, nachdem er eine neue Schlafdecke hat, stehen Diagnose und Therapie fest: Kontaktallergie gegen die neue Decke – die muss sofort raus. Wenn’s doch immer so einfach wäre! Oft genug reagiert der Vierbeiner nämlich gleich auf  mehrere Stoffe allergisch.

Und wie kann man dem Tier helfen? Ein Angebot aus der Naturheilkunde ist die Gegensensibilisierung, die sich besonders bei multiplen Allergenen anbietet, die nicht vorher bestimmt werden müssen. Hier wird ein wenig Blut des Allergikers modifiziert und homöopathisch aufbereitet. Die entstandenen stark verdünnten und potenzierten Lösungen werden dem Patienten nach einem genauen Therapieplan in Form von Injektionen oder Tropfen verabreicht. Diese Therapie bietet den Vorteil, dass die allergische Reaktion selbst, die ja eine Überreaktion des Immunsystems ist, gemildert oder beseitigt wird, egal gegen wie viele Substanzen sie sich richtet. Zur Unterstützung der Gegensensibilisierung wird das Tier homöopathisch behandelt. Auch verschiedene Nahrungsergänzungsmittel können Linderung schaffen.

Genau wie Menschen können auch Haustiere auf verschiedenste Stoffe - darunter viele pflanzliche - allergisch reagieren

Eine homöopathische Behandlung sollte der Besitzer eines Allergikers auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Der Weg ist vielleicht nicht kurz, aber keine schulmedizinische Therapie geht das Problem an der Wurzel an und heilt, anstatt zu unterdrücken. Wichtig ist, zu einem Therapeuten zu gehen, der klassisch homöopathisch arbeitet. Viele Tierärzte und auch manche Tierheilpraktiker arbeiten nur mit vorgefertigten Komplexmitteln, deren Wirkung nicht ausreichend ist.

Schulmedizinisch wird gelegentlich eine Desensibilisierung versucht: Im Verlauf einer Injektions-Kur wird der Organismus mit immer größeren Mengen des Allergens konfrontiert, an die er sich schließlich gewöhnen soll. Das dauert viele Monate und die Erfolge sind meist eher bescheiden.

Wenn wirklich überhaupt nichts hilft, bleibt nur noch, den Juckreiz mit Medikamenten zu unterdrücken, etwa mit Anti-Histaminika und Kortisonen. Ein dermatologisch versierter Tierarzt weiß diese Medikamente so einzusetzen, dass die Nebenwirkungen vertretbar bleiben.

Stellt sich die Frage, ob man Allergien vorbeugen kann. Wichtig ist, das Immunsystem zu trainieren. Wenn bei jeder Kleinigkeit Antibiotika und andere unterdrückende Medikamente gegeben werden, wird die körpereigene Abwehr unterfordert. Als Folge kann passieren, dass sie überreagiert und sich die Abwehr gegen ungefährliche Stoffe richtet – das ist dann die allergische Reaktion. Eine homöopathische Therapie regt das Immunsystem an und trainiert es.

Noch zwei Tipps: Kaufen Sie keine Tiere von Rassen, bei denen die Anfälligkeit für Allergien bekannt ist. Ihr Tierarzt kann Sie beraten. Und: bei der Hygiene nicht übertreiben. Ein Hund ist kein Kind und muss nicht wöchentlich oder gar täglich gebadet werden. Im Gegenteil – das ist höchst schädlich für seine Hautflora, die zu den wichtigsten Immun-Organen gehört. Daher: Einen gesunden Hund badet man höchstens zweimal im Jahr (und natürlich, wenn er sich in Aas gewälzt hat…).

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis

Erste Hilfe bei Insektenstichen

Spielzeug für manche Tiere, kann aber schmerzhaft stechen: die Wespe. Foto: Harry Hautumm / pixelio.de

Früher Abend auf der schattigen Veranda. „Charly hat was“, unterbreche ich unsere Unterhaltung. El Blondino reibt mit seiner Pfote an der Nase, schüttelt den Kopf, schleckt immer wieder mit der Zunge über den Nasenspiegel. Ein Blick, tatsächlich – ich finde einen Stachel, winzig klein, aber doch zu sehen. „Na, haben wir wieder Insekten gejagt?“ Der Stachel lässt sich ohne Pinzette entfernen und Charly ist wieder beruhigt. Wir zunächst auch.
Eine halbe Stunde später ist seine Schnauze auf beinahe doppelte Größe angeschwollen. Durch das rechte Nasenloch kann er kaum noch atmen. Wenn die Schwellung noch zunimmt… wenn sie auch den Rachenraum betrifft – er könnte ersticken. Schnell greife ich zur homöopathischen Notfallapotheke. Einige Globuli Apis in eine Kanüle und 2 ml Wasser dazu. Durch Schütteln erreiche ich, dass sich die Kügelchen schneller auflösen. Und zack, die Lösung pur ins Maul. Inzwischen hat Christian schon eine Kühlpackung in ein Geschirrtuch gewickelt und kühlt damit vorsichtig Charlys Riesenschnute, was sich dieser gern gefallen lässt.
Mir fällt ein Erlebnis mit einem Wespennest ein, das ich eines Tages vor Jahren an der Gartenbank fand. Im gleichen Moment, als ich es entdeckte, hatte schon Dackel Felix seine Nase vorwitzig Richtung Nest gesteckt und musste sofort büßen. Ich schnappte ihn mir zwecks homöopathischer Erstversorgung. In der Zwischenzeit muß wohl Dackel Einstein geschaut haben, was los ist. Er saß plötzlich mit hängenden Ohren, vorwurfsvoll den Kopf schüttelnd neben meinen Füßen.  Während ich Einstein behandelte, war Kater Anton neugierig geworden. Schon rieb auch er vorwurfsvoll sein Näschen mit der Pfote – mein nächster Patient. und noch bevor ich mit Anton fertig  war, trat schon Kater Winzig auf den Plan. Autsch! Auch ihm verabreichte ich die aufgelösten Apis-Globuli.

Von der Wirkung der Homöopathie war ich an diesem Tag – mal wieder – selbst fasziniert. Keines meiner vier Wespenopfer entwickelte eine auffällige Schwellung, und auch die lokalen Schmerzen schienen schnell zu verschwinden. Um das Wespennest machten machten fortan dennoch alle einen großen Bogen.

Zurück zu Charly. 15 Minuten nach erster Gabe der Apis-Lösung wird seine Schnauze schon wieder kleiner. Auch die Nase ist wieder geöffnet. Das Kühlen akzeptiert er jetzt nicht mehr, er möchte jetzt bitte beleidigt, leidend und bemitleidet auf den Fliesen liegen. Lange hält er das nicht durch – als Naddel und Murphy lautstark kundtun, dass ein fremder Hund am Haus vorbeiläuft, vergisst der Blonde sein Leiden und schließt sich der Torwache an – als wäre nichts gewesen.
Und hier ist die Einkaufsliste für die Hausapotheke:
Das beschriebene Apis ist das am besten wirkende Mittel bei Insektenstichen, die eine ödematöse Schwellung, lokale Hitze und Schmerz zur Folge haben.
Ledum gibt man, wenn später entdeckt wird, dass es an der Stichstelle zu einer Verhärtung oder auch bläulichen Verfärbung kommt und wenn Druckschmerz festzustellen ist.
Bei Staphisagria herrscht starker Juckreiz vor, der auf eine Insektenstichallergie schließen lässt. Die Schmerzempfindlichkeit des Patienten ist sehr groß.
Urtica urens zeigt ein Bild wie nach Brennesselkontakt mit juckenden kleinen Bläschen.
Alle Mittel sollten in kleiner Potenz (Spanien: 5CH, Deutschland: D6) als Globuli griffbereit stehen. Im Notfall löst man 5 – 6 Globuli auf in 1 bis 2 ml Wasser (das geht gut in einer Spritze ohne Nadel) und tröpfelt die Lösung pur ins Maul.

Und hier noch Tipps zu Zeckenbissen, Dornenstichen und Hotspots

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis