Bevor ich mich für 10 Tage ins kühle Schottland verabschiede, ein kurzes Update: Nicht nur, dass Campinos OP-Narbe schon jetzt fast unsichtbar ist, auch die seelischen Narben heilen weiter, und zwar sehr offensichtlich. Meine Nichte, die zu Besuch ist (eine Fremde!), kann ihn streicheln, an mir geht er kaum noch vorbei, ohne sich kurz kuscheln zu lassen. Neuerdings hüpft er auch gerne mal aufs Bett: Zeit, ihm Grenzen zu setzen, was er nur widerwillig akzeptiert. Doch tut das seiner Lebensfreude keinen Abbruch.
Wunderschön das Erlebnis vom Wochenende: Wir gingen früh morgens schwimmen mit allen Hunden. Das heißt wir Menschen und Murphy schwimmen, und die anderen Vierbeiner treiben sich auf den Felsen herum. Zeitweilig war Campino der einzige Hund, der sich noch bei uns Menschen aufhielt, die anderen drei hatten sich mal wieder verdünnisiert um zu checken, wie es im heißen Sommer um die Kaninchenpopulation steht. Es ist unübersehbar, dass Campino die Nähe zum Menschen wünscht. Seine Karriere als Straßenköter oder panisch-ängstlicher Tierheiminsasse ist definitiv Geschichte. Und so wie er zu mir ein vertrauensvolles Verhältnis aufbaut, wird er das auch mit jedem anderen Menschen schaffen. Wenn’s auch noch ein wenig Zeit braucht.