Nähe erwünscht

Bevor ich mich für 10 Tage ins kühle Schottland verabschiede, ein kurzes Update: Nicht nur, dass Campinos OP-Narbe schon jetzt fast unsichtbar ist, auch die seelischen Narben heilen weiter, und zwar sehr offensichtlich. Meine Nichte, die zu Besuch ist (eine Fremde!), kann ihn streicheln, an mir geht er kaum noch vorbei, ohne sich kurz kuscheln zu lassen. Neuerdings hüpft er auch gerne mal aufs Bett: Zeit, ihm Grenzen zu setzen, was er nur widerwillig akzeptiert. Doch tut das seiner Lebensfreude keinen Abbruch.

Streicheleinheiten - ja bitte!

Wunderschön das Erlebnis vom Wochenende: Wir gingen früh morgens schwimmen mit allen Hunden. Das heißt wir Menschen und Murphy schwimmen, und die anderen Vierbeiner treiben sich auf den Felsen herum. Zeitweilig war Campino der einzige Hund, der sich noch bei uns Menschen aufhielt, die anderen drei hatten sich mal wieder verdünnisiert um zu checken, wie es im heißen Sommer um die Kaninchenpopulation steht. Es ist unübersehbar, dass Campino die Nähe zum Menschen wünscht. Seine Karriere als Straßenköter oder panisch-ängstlicher Tierheiminsasse ist definitiv Geschichte. Und so wie er zu mir ein vertrauensvolles Verhältnis aufbaut, wird er das auch mit jedem anderen Menschen schaffen. Wenn’s auch noch ein wenig Zeit braucht.

Oh Mama Naddel!

Naddel: Alles meins!

Langsam hat sich Mutterkatze Wilma mit ihrem vorübergehenden Zuhause arrangiert. Sie faucht kaum noch, wenn man das Zimmer betritt, und frisst sogar, während wir dabei stehen. Allerdings sieht sie ihre Kleinen immer noch in Gefahr, wenn sie uns zu nahe kommen. Problem – der kleine weißschwarze Kater, der schon zwei Tage vor ihr in der Villa Bunter Hund eingezogen ist, findet es einfach klasse, mit uns zu spielen. Sobald wir die Zimmertür öffnen, kommt er angeflitzt und will raus. Die Wil-Mama hat bei ihm nix mehr zu melden.

Naddel dagegen ist begeistert: Sobald Klein-Stoffel in den Flur abbiegt, wird er von der Adoptiv-Mutter in Empfang genommen, geputzt, beschleckt, geherzt. Und er liebt es! Ausserdem will er was sehen von der Welt, also wenigstens alleine durchs Haus streifen. Was er dann macht, Naddel im Gefolge. Die gut aufpasst, dass ihn keiner von den anderen Hunden auch nur anschaut.

Leider erlauben wir den beiden wir im Moment nur wenige Minuten miteinander, damit sich Wilma langsam daran gewöhnen kann, dass Sohnemann früh selbständig wird. Den restlichen Tag verbringt Naddel mit dem Versuch, mich zu überreden, ihr doch die Tür zum Katzenzimmer zu öffnen. Selbst nachts sitzt sie mindestens einmal vor der Tür und verlangt Einlass. Naddel, meine vierbeinige Schlafstörung.

Mama Naddel im YouTube-Video – hier klicken