Einer ist dagegen

Dagegen: Murphy findet Welpen doof. Hätten wir ihn gefragt, hätte er gesagt: „Lass uns lieber schwimmen gehen!“

Urlaub! In Deutschland vermisse ich meine großen und kleinen Fellnasen. Den heutigen Regentag kann ich aber gut nutzen, um Videos fertig zu stellen. Dies hier zeigt unsere vier Welpen beim Spiel mit den erwachsenen Erziehungsberechtigten. Campino und Naddel sind gute „Eltern“, während Charly immer noch sehr unsicher ist, was man mit diesen quirligen kleinen Dingern machen soll. Murphy lehnt nach wie vor konsequent ab, sich in irgendeiner Art und Weise mit den Welpen zu beschäftigen. Vielleicht finde ich in Deutschland ein T-Shirt für ihn mit dem Aufdruck: „Dagegen!“

Gardenparty

Wenn um die Mittagszeit der Rasen abgetrocknet ist, bringen wir das Quartett in den Garten: Seit einigen Tagen genießen die Kleinen ihren Welpenauslauf mit eigener Villa im Grünen. Und nachmittags kommt ganz oft Besuch. Das ist besonders wichtig, weil unser Nachwuchs inzwischen die fünfte Lebenswoche durchlebt und sich somit in die Prägungsphase begeben hat.

Raus ins Grüne! Die Welpen wachsen und damit auch ihr Platzbedürfnis

Damit aus den Mini-Rackern später entspannte und selbstbewusste Hunde werden, ist es jetzt besonders wichtig, dass sie eine abwechslungsreiche und gleichwohl sichere Umgebung erleben. Hier trainieren sie ihre Sinnesorgane – ihr Seh- und Hörvermögen werden zusehens besser. Und sie lernen Sozialverhalten, vorwiegend im Kreise ihrer Geschwister, aber auch mit unseren großen Hunden und mit den Menschen. Nachmittags im Garten, wenn die Babies ihre Siesta beendet haben, feiern sie Gardenparty, dann empfangen sie die Mitglieder ihres täglich wachsenden Fanklubs. Hier klicken, um das neue Video zu sehen.

Nachwuchs ohne Voranmeldung

Seit gestern hat sich die Zahl der Hunde in der Villa Bunter Hund verdoppelt! Und das ohne Vorankündigung: Monja aus der Tierklinik fand einen Hundewurf, bestehend aus sechs beigefarbenen Welpen, am Montagmorgen im Müllcontainer. Zum Glück lagen sie offensichtlich noch nicht lange in dem Bananenkarton. Sie haben runde Bäuche, somit also hoffentlich in ihren ersten Lebenstagen reichlich Milch und damit natürliche Abwehrstoffe von der Mutter bekommen. Jetzt gewöhnen sie sich gerade an die Flasche, mangels besserer Alternativen.

Mit vollen Bäuchen schläft es sich besonders gut und lange

Zwei der Kleinen werden bei einer anderen Aufzuchtstation versorgt, vier beherbergen jetzt eine schnell organisierte Wurfkiste in unserem Gästezimmer. Wie gesagt, die meiste Zeit schlafend. Wenn sie alle vier bis fünf Stunden der Hunger weckt und wir Zweibeiner nicht sofort erste Hilfe leisten, gibt uns Naddel deutlichst Bescheid. Sie ist nur ein bisschen enttäuscht, dass man die Kleinen noch nicht mobben, also erziehen kann. Trotzdem dürfen unsere drei Rüden den Nachwuchs nur von ferne anschauen. Heute bauen wir also noch eine Tür in die Wurfkiste, damit Naddel einfacher zu ihren Babies kann. Meine Hoffnung ist, dass sie den Job des Bäuchlein-Massierens und Po-Wischens übernimmt…

Nach elf Jahren auf Mallorca bin ich immer noch und immer wieder entsetzt, wie viele Menschen – soll man sie überhaupt so nennen? – sich derart gefühlskalt des unerwünschten Nachwuchses ihrer Hunde entledigen. Es wurden alleine in diesem Jahr schon mehrere Würfe in der Eurotierklinik oder im nahegelegenen Tierheim abgegeben, nachdem man sie im Müll geborgen hatte. Nicht vorstellbar, wie viele Welpen vielleicht nicht gefunden und somit gerettet werden… Und viele Hundebesitzer weigern sich weiterhin, ihre Hündinnen kastrieren zu lassen, aus Gründen, die längst überholt und widerlegt sind, die sogar in Richtung Aberglauben tendieren.

Unsere vier Pfleglinge werden hoffentlich gesund groß und kommen zu verantwortungsvollen Menschen. Was sie einmal werden, ist noch schwer zu sagen. Wir vermuten einen Labrador oder Golden Retriever auf einer Elternseite. Mehr kann man vielleicht in wenigen Wochen sagen. Für alle sechs Welpen werden ab Ende Juli Familien gesucht.