Mercurius (Homöopathie-Lexikon)

Dass eine Quecksilbervergiftung eine ernste Sache ist, weiß eigentlich jedes Kind. Und so ernst, wie die Erkrankungszeichen einer solchen Vergiftung sind, zeigen sich auch die Symptome, die man gemäß der Simile-Regel homöpathisch heilen kann. Das heißt natürlich nicht, dass Mercurius – so der homöopathische Name – nur bei einer Quecksilbervergiftung zum Einsatz kommt. „Ahnliches werde durch Ahnliches gehielt“ ist die korrekte Wiedergabe der Simile-Regel. Wenn also eine Krankheit ähnliche Symptome hervorruft, wie es eine Quecksilbervergiftung täte, ist Mercurius das korrekte Heilmittel.

Es ist ein destruktives Gift, das vom Darm nicht resorbiert werden kann. Also verursacht es die schlimmsten Folgen dort, wo es ausgeschieden wird – am Enddarm und im Maul. Schauen wir uns zunächst Mund und Zähne an: das Zahnfleisch ist entzündet, geschwollen, rot, es blutet schon durch leichte Berührung. Die Zunge dick belegt, dennoch sind deutlich die Zahneindrücke zu erkennen. Die Mandeln sind dick, wie überhaupt alle Lymphknoten geschwollen sind und zur Eiterung neigen. Das ganze Lymphsystem reagiert über. Auffallend ist auch der verstärkte Speichelfluss und der abstoßende Mundgeruch.

Der Enddarm macht sich bemerkbar mit heftigem Durchfall in Form von ruhrartigem, grünlichem oder blutigem Kot, der mit heftigen Krämpfen entleert wird. Die Konsistenz wechselt zwischen schleimig und wässrig, der After ist gereizt.

Allgemein zeigt sich der Mercurius-Patient abgemagert und vom Temperament her „lau“ – weder mag er Hitze oder Kälte noch zeigt er besondere Zuneigung zu seinem Besitzer. Die Krankheitssymptome verschlimmern sich erfahrungsgemäß bei Nacht.

Auch eine Art von Hautpatient wird der Homöopath als Mercurius-Fall einstufen: Die Tiere zeigen ein lokal begrenztes Ekzem, das sehr plötzlich offenbar ohne Ursache auftritt, aufgrund seiner äußersten Schmerzhaftigkeit ständig beleckt wird und übelriechende Flüssigkeit absondert. „Hot spot“ nennen Tiermediziner dieses Ekzem, das vor allem langhaarige Hunde bei warmen Wetter befällt. Eine mögliche Vorbeugung hier auf Mallorca ist also, Bello im Sommer einen Kurzhaarschnitt zu verpassen.

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