Zehn Monate ist meine Reise nach California her (unten eingebunden ist das Fotobuch , das Neele mir zu Weihnachten schenkte) und mich schockieren die aktuellen Bilder aus Los Angeles enorm. Dort, wo die verheerenden Brände ganze Straßenzüge, ja, ganze Stadtviertel zerstören, haben wir im März 2024 entspanntes Sightseeing genossen. Und dann fuhren wir zu Beach Boys-Klängen den Pacific Coast Highway Richtung Norden. Auch hier hat ein Feuer immense Schäden angerichtet. Mir tun vor allem die nicht so betuchten Menschen leid, die all ihr Hab und Gut verloren und nicht wissen, wie und wovon sie den Wiederaufbau bezahlen können. Einige konnten auf der überstürzten Flucht vor den Flammen nicht einmal ihre Haustiere retten. Weiterhin stehen Freiwillige bereit, um die Evakuierung von Mensch und Tier zu unterstützen.
Prüfungsangst
18.4.1999 – 18.4.2024: Auf den Tag genau 25 Jahre ist es heute her, dass ich meine Prüfung zur Tierheilpraktikerin für Kleintiere und Pferde bestanden habe. Und ich erinnere mich noch so genau, wie aufregend es war!
Morgens um 9 Uhr antreten zur Schriftlichen. Auf Kommando dürfen wir die Fragebögen umdrehen. Ich lese die erste Frage. Mir wird heiß, meine Stirn kribbelt, ich fühle meinen Blutdruck steigen. Verflixt – von diesem Thema habe ich noch nie etwas gehört! Zweite Frage – ebenso! Meine Hände sind schweißnass. Ich bin hier falsch, dies ist nicht meine Prüfung!
Ich atme tief durch und befehle mir selbst: Ruhig bleiben. Lies die Fragen auf der nächsten Seite, eine nach der anderen, bis dir etwas bekannt vorkommt.
Es klappt. Ab Frage Drei hake ich ein Thema nach dem anderen ab, stoisch und gelassen, immerhin habe ich mich monatelang sorgfältig vorbereitet und überhaupt – ich liebe die Tiermedizin, mich fesselt jede Information. Zum Schluß blättere ich wieder auf Seite 1. Und jetzt weiß ich auch hier die richtige Antwort. Ich war anfangs nur total blockert durch die Aufregung!
Der restliche Tag mit der praktischen Prüfung an Hund und Pferd verläuft gut. Am späten Nachmittag nehme ich mein Diplom in Empfang. Irgendjemand raunt mir zu, dass ich den besten Abschluss von allen gemacht habe. Bin mega stolz und sehr glücklich und freue mich darauf, endlich den Beruf ausüben zu dürfen.
Was ich seit 25 Jahren mache. Mit dem Lernen habe ich nie aufgehört. Immer noch besuche ich Fortbildungen, lese Fachliteratur und nehme an Online-Kursen teil. Manche Themen wiederhole ich. Man wird nicht dümmer, es gibt neue Erkenntnisse, und außerdem: Wir Mädels über 30 vergessen auch mal was.
Aber ich stehe heute auch auf der anderen Seite, vermittele Wissen, gebe meine Erfahrungen an junge Kolleginnen weiter und über meine Bücher an Tierhalter. Auch das macht Riesenspaß. Wie auch die Arbeit mit den Patienten vor Ort oder irgendwo in Europa, denen ich mit einer Therapiebegleitung helfen kann. Und täglich danke ich dafür, dass ich derart meine Leidenschaften leben kann und darf.
USA 2024
Eindrücke meiner USA-Reise im März 2024 – hier geht es zur Übersicht.
(Oder einfach übers obige Menü gehen. Enjoy!)
Still ruht der Blog
Oha. Es ist ganz schön ruhig geworden hier. Ich habe einfach zu viele berufliche Projekte laufen, so dass das Privatvergnügen Pfotenpower auf der Strecke bleibt. Trotzdem bleibt der Blog online, immerhin gibt es ihn seit 15 Jahren und irgendwann… ja, irgendwann… Wichtig: Es gibt mich noch.
Meinen Blog mit tiermedizinischen Themen findest du hier, und auch wer weiter entfernt wohnt, mich aber als Tierheilpraktikerin braucht, darf sich gerne hier informieren:
https://online-tierheilpraktiker.de/blog/
Meine lokale Tierheilpraktiker-Webseite ist diese:
https://www.tierheilpraxis-nordfriesland.de/
Lust auf Brain Food? Hier ist der Überblick über Kurse und Fortbildungen von mir für Hunde und Katzenhalter:
https://www.tierheilpraxis-nordfriesland.de/wissen
Und auch diese beiden Lieblinge gibt es noch:
Freitag der 13. – harter Tag für Ayla
Nein, Ayla präsentiert nicht die neue Frühlingsmode. Der Body hat einen sehr ernsten Hintergrund: Am Freitag (ausgerechnet dem 13.!!!!) musste Ayla unters Messer. Pyometra!
Bei älteren, unkrastrierten Hündinnen kommt es nicht selten zu einer eitrigen Entzündung der Gebärmutter. Dabei gibt es zwei Formen: die offene Pyometra, bei der der entstehende Eiter nach außen abfließen kann, und die geschlossene, bei der also der Eiter in der Gebärmutter verbleibt. Während bei der offenen schon frühzeitig aufgrund des Ausflusses die Alarmglocken des Hundehalters klingeln, kann sich eine geschlossene Pyometra relativ lange fast unbemerkt entwickeln. Typische Symptome sind hier auffällig starker Durst, zunehmende Mattigkeit, Futterverweigerung oder Erbrechen, Bauchschmerz und irgendwann Fieber. Das kann also sehr unspezifisch aussehen, weswegen Hundehalter den Ernst der Lage manchmal sehr spät erkennen.
Wichtig – bei Verdacht auf eine Gebärmutterentzündung darfst du nicht lange warten. Fahr gleich zum Tierarzt, lass abklären, lass behandeln. Eine Gebärmuttervereiterung ist ein medizinischer Notfall , weil er eine lebensgefährliche Sepsis auslösen kann.
Unsere Ayla hatte eine offene Pyometra. Am Donnerstag begann sie, sich auffällig oft zu putzen. Ich vermutete zunächst eine Vaginitis. In der folgenden Nacht aber intensivierte sie ihren Putzzwang, und jetzt fand ich auch einen grauroten, stinkenden Ausfluss. Grund genug, Freitag gleich morgens die Tierärztin anzurufen und „Verdacht auf Pyometra“ zu melden. Wir durften schon um 11 Uhr kommen.
Auf den Versuch, den Zustand mit Antibiotika und Hormonen zu beheben, verzichtete ich. Erfahrungsgemäß kommen diese Probleme immer wieder. Aktuell ist Ayla mit knapp 11 Jahren pumperlgesund, so dass ich ihr eine Operation zutraute. Ob das nach wiederkehrenden Entzündungen mit 12 oder 13 Jahren noch so ist?
Ayla wurde zwei Stunden später von ihrer entzündeten Gebärmutter befreit und durfte abends wieder nach Hause. Da die Pyometra noch relativ frisch war, erholt sie sich super schnell. Das Futter schmeckt also wieder. Jetzt heißt es nur aufpassen, dass unsere Große sich nicht übernimmt, 10 Tage muss sie sich körperlich schonen. Solange trägt sie auch den Body, damit sie nicht an den Nähten knabbert.
Und danach müssen wir schauen, welche Futtermengen sie verträgt. Kastrierte Hündinnen haben einen geringeren Kalorien-Grundumsatz, müssen sparsamer ernährt werden. Ich schätze, das wird Ayla am meisten stören.
Erlösung
Innerhalb von 24 Stunden bei Facebook fast 200 Likes und 36 – ausschließlich positive Kommentare! Das hat mich fast umgehauen. Was ich in der Hundesenioren-Gruppe gepostet habe?
„Ich möchte allen, denen die finale Entscheidung bevorsteht, ein wenig Mut machen.
Vor 10 Tagen habe ich Charly über die Regenbogenbrücke geschickt. Er war 16 Jahre alt und wir waren schon im letzten Dezember kurz davor, ihn zu erlösen. Durch eine palliative Medikation gewannen wir noch einmal 10 Monate. Aber jetzt konnte er nicht mehr. Er fiel öfter hin und konnte nicht mehr aufstehen. Nachts wusste er nicht, wie er liegen sollte. Und das Hinlegen an sich dauerte manchmal qualvolle 10 bis 15 Minuten. Leider wirkten keine Schmerzmittel…