Faszinierende Halong Bay

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Mit dem Wohnschiff durch die Felsen der Halong Bay. Die vietnamesische Flagge darf auf keinem Boot fehlen

Die Halong Bucht – eines der Must Have oder Must Go, wenn man Vietnam besucht. Von Bildern oder vom TV kennt die schroffen Felstürme jeder. Wir wollen sie in Natura erleben. Was von der Organisation her unproblematisch ist – wenn man sich entscheiden kann, denn in der Altstadt liegt Reisebüro neben Reisebüro und jedes hat mehrere Bootstouren im Angebot. Die Anbieter der Touren sind verschieden, die Programme gleichen sich total und die Qualität? Klar – jeder hat das beste Angebot zum attraktivsten Preis. Als wir dann nachmittags buchen wollen, sind die ersten Boote tatsächlich schon ausverkauft. Doch wir bekommen problemlos noch einen Platz auf einem anderen. Dem allerbesten natürlich zum günstigsten Preis.

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Die Fahrt führt an Floating Villages / Schwimmenden Dörfern vorbei. Die Einwohner leben von Fischfang und Muschelzucht

Am nächsten Morgen holt uns der Bus am Hotel ab. Vier bis fünf Stunden dauert die Fahrt zum Hafen von Halong. Wir verlängern um eine knappe Stunde aufgrund einer Reifenpanne. Es ist wie immer, zwei Männer wechseln den Reifen und acht weitere wissen alles besser. Irgendwann erreichen wir das Ziel und steigen um auf ein kleines Holzboot, das uns zu unserem Wohnschiff bringt. Im Hafen liegen jede Menge dieser schwimmenden Hotels, und sie sehen überwiegend alt und wenig vertrauenserweckend aus. Seltsam: In allen Prospekten wurden uns nur nagelneue Schiffe mit großen Kabinen und exklusiven Dining Rooms gezeigt.

Die Erkundung unseres Schiffes beweist wieder einmal, wozu gute Fotografen in Co-Operation mit Bildbearbeitungs-Software fähig sind. Aber ok – die Kabine ist zwar klein, aber gemütlich und sauber und mit einem richtigen Bad inklusive Duschwand (in günstigen Hotels muss man in Südostasien häufig im Bad duschen und hat alles nass). Und unsere Reisegruppe – knapp 20 Leute aus 6 Ländern – scheint sehr nett zu sein.

Unser Tour Guide Hong gibt uns zehn Minuten zum frisch machen, dann sollen wir uns zum Lunch treffen. Nach neun Minuten klopft er an unsere Tür. Es gibt Seafood und für die Vegetarier annehmbar viele und gute Alternativen. Dazu die Aussicht auf die fantastischen Felsen der Halong Bay.

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Mit viel Fingerfertigkeit wird die Muschel mittels Transplantation zur Perlenmutter

Erste Station ist die vom Reisebüro angekündigte „amazing cave“. Die Sung Sot Höhle erscheint beim ersten Betreten eher übersichtlich, doch je weiter wir hinein gehen, desto beeindruckender zeigt sie sich. Kurz darauf besuchen wir ein schwimmendes Dorf mit einer Austern- oder besser Perlenfarm. Interessant, wie man Muscheln heute per Transplantation zur Perlenmutter macht. Selbstverständlich haben wir anschließend die Möglichkeit, Schmuck zu kaufen.

Es wird früh dunkel und so wird auf dem Schiff schon bald zur Cooking Class gerufen (Hong klopft uns wieder raus – Überraschung!). Wir sollen lernen, wie man Frühlingsrollen macht. Was wir tun ist, eine vorbereitete Fleisch-Gemüse-Füllung in ein Stück Reispapier wickeln. Das ist der ganze Kochkursus. Na gut, so verdummt man im Urlaub nicht völlig. Der angekündigte Sundowner entpuppt sich als ein Schluck bösartiger Rotwein aus einer Kaffeetasse.

Nach dem Abendessen sitzen wir noch eine Weile zusammen, 20 Urlauber haben wohl überall auf der Welt gute Laune und freuen sich, Ihresgleichen aus aller Herren Länder zu treffen. Man könnte auch angeln oder Karaoke singen, aber wer will das schon? Gegen 22 Uhr liegen alle in ihren Kojen. Urlaub ist anstrengend – und der Wecker klingelt früh, um 7 Uhr gibt es Frühstück. Hong klopft uns um 3 Minuten vor raus…

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Wir sind nicht allein… rund 300 Boote bringen Tag für Tag Touristen in die berühmte Bucht, seit 1994 Weltnaturerbe der UNO

Als Frühsport wird Kajakfahren angeboten, selbstverständlich machen wir mit und uns die Hosen nass. Dann bleibt noch Zeit bis zum Checkout um 9.30 Uhr. Hong wächst über sich hinaus und klopft uns 10 Minuten vorher raus. Den Vormittag bis zum frühen Lunch verbringe ich auf dem Sonnendeck und kann mich nicht sattsehen an der Schönheit der unwirklichen Felsformationen, die sich ringsum aus dem Meer erheben. Die Landschaft scheint sich unendlich fortzusetzen… Von Hong erfahren wir, dass hier fast 2000 kleine und kleinste Inseln liegen, viele mit Höhlen, einige mit Dschungel bewachsen, die meisten aber kaum begrünt und lebensfeind.

Bei der Einfahrt in den Hafen muss ich lachen. Um uns herum nehmen hunderte von Schiffen den gleichen Kurs. Alle voller Urlauber, die ganz exklusiv das beste Schiff mit den interessantesten Ausflügen gebucht haben. Geheimtipp Halong Bucht!

Und dann geht schon der Bus zurück nach Hanoi, erneut nicht ohne Panne: Diesmal klemmt die Kofferraumklappe, obwohl Hong klopft und klopft und klopft…

Weiter: Die Höhlen im Phnom Nha – Ke Ban Nationalpark

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