Sonne und Palmen begrüßen uns an diesem ersten Morgen. Nach einem frühen Früstück haben wir noch viel Zeit, bis der Sightseeing Bus startet und spazieren eine große Runde durch Hollywood. Hier präsentiert sich uns das gleiche ambivalente Bild, wie auch später während der Busfahrt, die sich über Beverly Hills Richtung Meer fortsetzt. Man erwartet diese Teile von Los Angeles glänzend, glitzernd und glamourös. Das alles gibt es zwar, aber auch das komplette Gegenteil. Sprich: Übertriebener Luxus und erschlagende Dekadenz trifft frontal auf Hoffnungslosigkeit am Rande der Gesellschaft. So findet sich an einer Seite einer sechsspurigen Avenue ein Händler von Luxusautos im obersten Preissegment. Direkt gegenüber auf dem Bürgersteig sehen wir Müllhaufen neben Ansammlungen von zerfledderten Zelten Obdachloser. Krasse Gegensätze überall.
Viele Locations, an denen wir vorbei fahren, kennen wir natürlich schon aus Filmen und Fernsehserien. Oder aus Büchern. Wir haben beide kürzlich den Roman „Noch wach?“ von Benjamin Stuckrad-Barre gelesen und finden es klasse, das Hotel Chateau Marmont, wo der Protagonist (sowie der Autor) viel Zeit verbringt, in der Realität zu sehen.
Wir fahren bis Santa Monica und erkunden die Pier, Endpunkt der berühmten Route 66. Ja, wir sind Touristen. Dummerweise setzt jetzt ein störender Regen ein. Egal, Zeit fürs Mittagsessen. Wir entschließen uns für das Bubba Gump Shrimp Co. Restaurant, das dem wunderbaren Film Forrest Gump huldigt. Selbstverständlich esse ich Shrimps. Zwischendurch stellt unser redseliger Waiter Jack eine Reihe Forrest Gump Quiz-Fragen und erklärt mich schließlich zum Quiz-Champ. War klar, oder? Nun bin ich nicht mehr nur Leuchte des Nordens 😉
Ziemlich nassgeregnet lassen wir uns im Bus nach Hause schaukeln und hören uns über Kopfhörer an, wo wir überall noch einkehren könnten, um Filmsternchen und richtige Berühmtheiten zu sehen. Jede Menge Tipps für eine „Starfari“ also, die uns aber auch bei Sonne nicht wirklich reizen würde. Gerne wären wir abends in eine Comedy Show gegangen, aber der ergiebige Regen schickt uns früh ins Hotel und direkt ins Bett. Auch gut. Wir wollten zwar etwas gegen den Jetlag tun und unseren Biorhythmus umstellen, aber jetzt schlafen wir erstmal.