Ohrenentzündungen – häufiges Problem

„Ohrenzwang“ sagen viele Hundebesitzer, wenn ihre Tiere sich auffällig oft an den Ohren kratzen, eventuell dabei Schmerzäußerungen von sich geben. Die tierärztliche Diagnose lautet in den meisten Fällen Otitis externa, äußere Gehörgangsentzündung, und die Ursachen sind vielfältig.

Rein äußerlich ist vielleicht gar nichts zu sehen, vielleicht aber fällt an der äußeren Hörmuschel Dreck ins Auge. Auf keinen Fall sollte der Besitzer jetzt versuchen, das Ohr mit Wattestäbchen zu reinigen. Durch die Anatomie des Gehörgangs kommt man mit diesem Hilfsmittel sowieso nicht tief genug. Andererseits schiebt man damit den Dreck weiter nach innen und verschließt den Gehörgang noch mehr, was die Entzündung verschlimmern kann.

Also – wenn sich der Vierbeiner häufig am Ohr oder an beiden Ohren kratzt, den Kopf schüttelt oder schief hält, eventuell auch Dreck zu sehen ist – ab zum Fachmann. Mit dem Otoskop kann er den Gehörgang bis zum Trommelfell begutachten, was manchmal schon reicht, um die Diagnose zu stellen. Auch die Farbe und Beschaffenheit der Absonderungen gibt Hinweise. Im Zweifel helfen Mikroskopische Untersuchungen weiter.

Werden die Ohren unterschiedlich hoch getragen, kann dies auf eine chronische Otitis hinweisen.

Und dies sind die häufigsten Ursachen für die Otitis externa:

Ohrmilben sind mit dem Otoskop meist zweifelsfrei festzustellen. Man bezeichnet den Befall auch als Ohrräude. Neben der Reinigung des Ohres empfiehlt sich der Einsatz eines Antiparasitikums. Heutzutage sind das meist Drop-On-Präparate, also Tropfen, die auf den Nacken des Hundes aufgetragen werden und innerhalb weniger Tage für Beschwerdefreiheit sorgen. In der Regel sind beide Ohren betroffen.

Das gilt auch für bakterielle Entzündungen. Durch das Otoskop sieht der Tierarzt, dass die Schleimhaut in den Ohren gerötet ist, vielleicht tritt Eiter aus. Bei fortgeschrittener Entzündung fällt sogar auf, dass die Ohren und die nähere Umgebung sich heiß anfühlen. Dieser Patient hat mit Sicherheit Schmerzen. Schulmedizinisch wird eine derartige Infektion mit Antibiotika behandelt. Aus naturheilkundlicher Sicht ist dies zu vermeiden, denn das bedeutet, die Erkrankung zu unterdrücken. Der Tierheilpraktiker versucht daher, die Ursache zu finden. Das kann zum Beispiel eine Allergie sein – eine häufige Diagnose. Besonders bei immer wiederkehrenden Ohrenentzündungen ist das Problem unbedingt ursächlich zu behandeln, denn die lokale bzw. äußere Therapie durch antibiotische Salben und Spülungen ebenso wie die generalisierte Therapie mit Antibiotika als Spritzen oder Tabletten heilt nicht die Ursache, sondern bekämpft nur vorübergehend die Symptome, nämlich die Entzündung.

Ob nur einmal oder immer wieder auftretend, homöopathisch ist die Otitis gut therapierbar. Das richtige Mittel zur richtigen Zeit heilt nachhaltig, und bis zur Besserung muss es keinesfalls länger dauern, als bei einer schuldmedizinischen Behandlung.

Auch durch Pilze können Ohrenbeschwerden ausgelöst werden. Da ein Pilz grundsätzlich Zeichen eines schwachen Immunsystems ist, genügt es auch hier nicht, lokal zu behandeln. Man sollte unbedingt durch Homöopathie oder Phytotherapie (Kräuterheilkunde / Nahrungsergänzungsmittel) die körpereigene Abwehr unterstützen.

Es gibt noch den Spezialfall, dass der Hund nur auf einer Seite Ohrenprobleme zeigt, kann ein Fremdkörper Schuld sein. Wenn das Tier ganz plötzlich den Kopf schief hält und beim Anfassen Schmerzen zeigt, dann steckt vielleicht (typisch für Mallorca im Frühsommer) eine Granne im Gehörgang oder ein anderer Fremdkörper. Dieser muss unbedingt entfernt werden, was möglicherweise nur unter Narkose möglich ist. Wird kein Fremdkörper gefunden, kann es sich auch um einen Insektenstich handeln.

Gibt der Tierheilpraktiker oder der Tierarzt Anweisung, die Ohren regelmäßig zu reinigen, empfehlen sich zwei Rezepte aus der Kräuterküche. 20 Tropfen Calendula-Tinktur auf 100 ml Wasser oder Kochsalzlösung reinigt, beruhigt die Schleimhaut und wirkt antibakteriell. Auch ein Teil Apfelessig mit zwei Teilen Wasser ergibt eine wirkungsvolle Ohrspülung. Nur wenn das Trommelfell unbeschädigt ist, gibt man mit Hilfe einer Einwegspritze einige Milliliter der Lösung in den Gehörgang und verteilt durch sanfte Massagen am unteren Ohransatz die Lösung im ganzen äußeren Gehörgang. „Bitte zurücktreten“ empfehle ich, wenn sich der Hund anschließend schüttelt…

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis

Fit im Alter mit Homöopathie

Altwerden ist keine Krankheit, aber leider kommt häufig das Eine nicht ohne das Andere. Was kann man tun, um seinem Vierbeiner das Altern zu erleichtern? Die Homöopathie bietet bewährte Mittel.

Wichtig ist beim alternden Haustier ein regelmäßiger Check beim Tierarzt, mindestens einmal jährlich. Dabei wird der Vierbeiner sprichwörtlich auf Herz und Nieren untersucht. Denn diese Organe leiden am häufigsten an Abnutzung oder Ermüdung.

Vor allem für alte Tiere ist Gesundheit wichtig
Vor allem für alte Tiere ist Gesundheit wichtig

Doch nun zu den gewöhnlichen altersbedingten Problemen: Wenn Ihr alternder Liebling einen insgesamt schlappen Eindruck macht und eine spezielle Ursache vom Tierarzt ausgeschlossen wurde, kann Arnica vitalisierend wirken.

Altert das Tier nach einer überstandenen Krankheit sehr schnell, wirkt es ausserdem erschöpft, sieht struppig aus, sucht die Wärme und ist nachts unruhig, kann Arsenicum album für neue Lebenskraft sorgen. Crataegus D1 wird gegeben, wenn das Herz Schwächen zeigt. Auch Kalium carbonicum D4 wirkt kräftigend auf Herz und Niere, auch begleitend zur schulmedizinischen Therapie, etwa wenn sich infolge der Herzschwäche Wasser in Lunge oder Bauchhöhle sammelt.

Hat das Tier auffallend stärkeren Durst als früher, kann dies auf Mercurius hinweisen. Sollte der Tierarzt in diesem Zusammenhang eine Niereninsuffizienz diagnostizieren, ist diese Arznei angezeigt. Bei Nierenschwäche ohne Durst kommt eher Lycopodium in Frage. Auffallend ist hier, dass der Patient immer schon nach wenigen Bissen satt ist, der Kot knollig und die Blähungen kaum zu ignorieren.

Kommt es bei Ihrem Vierbeiner zu Altersvergeßlichkeit, besonders bei früh alternden Rassen, ist er ausserdem launisch und träge, dann gibt Barium carbonicum D12 noch eine Gnadenfrist. Es kann sehr gut durch Ambra D6 ergänzt werden. Die Vergesslichkeit kann sich zum Beispiel äußern dadurch, dass das Tier nicht mehr weiß, auf welcher Seite sich die Tür öffnet. Oder die Katze vergisst, wo ihr Klo steht. Oder wie eine Patientenbesitzerin  über ihren Hund erzählt: „Da hat er auch manchmal plötzlich auf der Strasse gestanden, komisch geguckt, die Richtung gewechselt und ist ganz treu und doof anderen Leuten hinterher gelaufen…“

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Unterstützung für die Rekonvaleszenz

Natürlich macht sich jeder Hunde- oder Katzenbesitzer Sorgen, wenn eine Operation seines Vierbeiners ansteht, zum Beispiel eine Kastration. Die Homöopathie bietet Möglichkeiten, den Eingriff für Hund und Katze erträglicher zu machen.

Als gute Operationsvorbereitung geben Sie Ihrem Vierbeiner beginnend zwei Tage vorher abwechselnd Arnika D6 und Hyperikum D6. Der Abstand zwischen den einzelnen Gaben sollte idealer Weise drei Stunden betragen, wenn dies nicht praktikabel ist, empfehle ich die Verabreichung wenigstens 3 mal täglich. Auch nachdem der Patient aus der Narkose erwacht ist, fährt man mit dieser Kur fort, hier sind häufige Gaben besonders wichtig. Zwei Tage nach der OP vergrößert man die Abstände auf 2 bis 3 mal täglich und macht so noch 5 Tage weiter.

Was das bewirkt: Arnika verringert Blutungen und Blutergüsse sowie Schwellungen. Zudem hat es eine kreislaufstützende Wirkung. Hyperikum vermindert die Schmerzhaftigkeit. Beides zusammen bewirkt eine schnellere Regeneration des Gewebes und beschleunigt damit die Heilung. Diese Kur ist deshalb vor und nach allen operativen Eingriffen (auch Zahnextraktionen) ebenso wie nach Unfällen sinnvoll.

Mit homöopathischen Mitteln läßt sich die Heilung nach Verletzungen, Operationen oder Krankheiten beschleunigen
Mit homöopathischen Mitteln läßt sich die Heilung nach Verletzungen, Operationen oder Krankheiten beschleunigen

Auch andere Homöopathika sind empfehlenswert, um einen tierischen Patienten nach Krankheiten oder Verletzungen wieder auf die Beine zu bringen. China hat sich bewährt zur Rekonvaleszenz nach starkem „Säfteverlust“, verursacht durch Blutungen, Erbrechen oder Diarrhoe. Man gibt es zweimal täglich in der Potenz C30. Ist das Tier nach einem schweren Eingriff besonders schwach, hilft ihm Acidum phosphoricum, bei auffallender Blässe der Schleimhäute gibt man besser Ferrum phosphoricum, das die Blutbildung anregt. Um nach lang andauernden und hoch dosierten Medikamentengaben die Leberfunktion zu unterstützen, empfehlen sich Lycopodium oder Arsenicum album. Auch Carduus marianus ist ein gutes Leberschutzmittel, das schon begleitend zu anderen Medikamenten vorbeugend einzusetzen ist.

Nach Knochenbrüchen oder Knochenoperationen verstärkt Symphytum die Heiltendenz. Schlecht heilende Wunden brauchen Calendula-Salbe äußerlich und Staphisagria C30 innerlich. Eine hervorragende Unterstützung bietet hier die Therapie mit Laserlicht, das die Zellteilung und damit die Heilung des Gewebes beschleunigt. Wenn man die Operations- oder Wundnarbe mehrmals mit Laserenergie bestrahlt, beugt man ausserdem energetischen Beeinträchtigungen durch das Granulationsgewebe vor.

Auch aus dem Bereich der Bachblütentherapie gibt es wirksame Rezepte, um Krankheits- oder Operationsfolgen zu beeinflussen. Wenn zum Beispiel das Tier sich selbst aufgibt, keinen Lebenswillen mehr zeigt, kann die richtige Blütenmischung seinen Lebensmut wieder aktivieren. Auch Spätfolgen wie Ängste durch schlechte Erfahrungen lassen sich mindern. Sprechen Sie darüber mit einem Therapeuten.

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Homöopathie für Tiere

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Homöopathie – die Kraft der kleinen Kügelchen

Der eine oder andere von Ihnen hat sicher schon von Homöopathie gehört.  Zu Recht wird sich mancher von Ihnen inzwischen die Frage stellen: Was ist das eigentlich? Wie sehen Globuli aus? Und warum helfen diese winzigen Zuckerkügelchen bei Krankheiten?

Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt. Das ist die Simileregel, das Gesetz der Homöopathie, Ende des 18. Jahrhunderts vom Arzt Samuel Hahnemann formuliert, und seitdem in unzähligen Fällen erfolgreich praktiziert. Genauer gesagt heisst es, dass ein Arzneimittel die Symptome, die es bei einem Gesunden auslöst, bei einem Kranken heilen kann. Hahnemanns erster Selbstversuch ist das beste Beispiel: Er nahm Chinarinde ein und bekam die Symptome des Wechselfiebers, der Malaria. Als er  unabhängig davon einen richtigen Malariaschub bekam, heilte er sich mit eben dieser Chinarinde.

Um die Symptome, die das Arzneimittel erregen kann, herauszufinden, führt man auch heute noch Arzneimittelprüfungen an gesunden Probanden durch. Diese nehmen kleine Dosen des Arzneimittels über einen bestimmten Zeitraum ein und geben exakt die entstehenden körperlichen und seelischen Veränderungen an. Als Ergebnis dieses Versuchs steht das Arzneimittelbild, sozusagen ein Katalog der Symptome.

Aus einer genauen Anamnese, also einer eingehenden klinischen Untersuchung und einer tiefgreifenden Befragung (beim Tier natürlich des Besitzers!), gehen die Symptome des Patienten hervor. Wenn diese Symptome sich in einem Arzneimittelbild wiederfinden, hat man die heilende homöopathische Arznei gefunden.

Da bei puren Substanzen schon bei der Arzneimittelprüfung natürlich die Nebenwirkungen erheblich wären – schließlich gibt es homöopathische Arzneien wie Arsen oder Quecksilber -, verdünnte Hahnemann die Mittel und potenzierte die Wirkung durch eine spezielle Verschüttelung. So nahm er ein Teil der Ursubstanz zusammen mit zehn Teilen des Verdünners (Wasser, Alkohol o.ä.), verschüttelte dieses (= potenzieren) und gewann damit die Potenz D1. Diese widerum mit zehn Teilen Verdünner verschüttelt ergab die D2. Und so fort: Erstaunlicherweise ist die heilende Wirkung der Homöopathie am stärksten in den sogenannten hohen Potenzen, wo von der eigentlichen Arznei chemisch nichts mehr nachzuweisen ist! Es gibt 1000er Potenzen und sogar Verdünnungen zu 50.000!!! Um C-Potenzen herzustellen, ist der Ablauf gleich, nur mischt man grundsätzlich 1 : 100 Teile.

Es heisst wegen dieser Verdünnung immer, dass die Homöopathie eine Therapie ohne Nebenwirkungen ist, die „sanfte Medizin“. Womit der Patient aber eventuell konfrontiert wird, ist die sogenannte Erstreaktion, auch häufig als Erstverschlimmerung bezeichnet. Sie lässt einzelne Symptome scheinbar schlimmer werden, insgesamt aber fühlt sich der Kranke deutlich besser. Auch kann passieren, dass manche „alte“, schon fast vergessene Krankheitszeichen wieder auftauchen. Dies ist ein gutes Zeichen in der homöopathischen Therapie, denn der Heilungsverlauf soll rückwärts verlaufen und wird dann alle bisher aufgetauchten Symptome nicht nur unterdrücken, sondern heilen.

Wichtig zu wissen ist noch, dass etwa 3000 Substanzen in homöopathischer Form als Arzneimittel erhältlich sind. Entsprechend kniffelig ist die Aufgabe, für das Tier das entsprechende Mittel herauszufinden. In einzelnen Arzneimittelbildern finden sich 1000 und mehr Symptome, die mit einem vorliegenden Fall abzugleichen sind. Durchfall zum Beispiel ist nicht gleich Durchfall: Hier unterscheidet man Farbe, Konsistenz, Geruch, Beimengungen wie Blut oder Schleim, die Tageszeit mit den heftigsten Beschwerden, die auslösende Ursache, verbessernde oder verschlimmernde Verhältnisse, u.s.w. Besonders bei langwierigen chronischen Krankheiten sind also detaillierte Angaben des Besitzers zu ihrem Tier für den Homöopathen sehr wichtig, um aus dem Patienten wieder ein gesundes Familienmitglied zu machen.

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Durchfall und Erbrechen

Homöopathische Mittel sind nicht, wie oft vermutet wird, nur in langwierigen oder chronischen Fällen angebracht, sondern wirken auch im akuten Krankheitsfall. Richtig eingesetzt können sie eine Heilung schneller schaffen als manche schulmedizinische Therapie. Und: Rückfälle sind selten, die Heilung ist komplett und die körpereigene Abwehr wird auch langfristig trainiert. Es empfiehlt sich also, einige Mittel zu Hause zu haben, die Mietz und Mops helfen, mit einer Erkrankung fertig zu werden.

Sehr häufig bei Kleintieren sind Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Die typischen Symptome sind Erbrechen, Durchfall, gelegentlich Bauchkrämpfe. Das Tier kann einen schlappen Eindruck machen und die Futteraufnahme verweigern. Wenn es nicht fressen will, sollte man es nicht zwingen, denn häufig ist eine ein- bis dreitägige Null-Diät zur Beruhigung von Magen und Darm angezeigt. Wichtig ist, dass das Tier ausreichend trinkt. Man kann dem Trinkwasser wenig schwarzen Tee beimengen, dieser hat eine entzündungshemmende Wirkung auf den Darm.

Vier Hundewelpen gucken in die Kamera
Für Hunde- und auch Katzenwelpen kann Diarrhoe lebensgefährlich sein

Zum Erbrechen soviel vorab: Es ist normal, dass ein Hund oder eine Katze gelegentlich erbricht. Manche tun das sehr selten, einige alle paar Wochen. Das muss kein Anlass zur Besorgnis sein. Setzt dagegen ganz plötzlich heftiges Erbrechen ein und der Vierbeiner macht dazu einen offensichtlich kranken Eindruck, fahren Sie lieber gleich mit ihm zum Tierarzt, um eine Vergiftung auszuschließen. Auch einige ansteckende Infektionskrankheiten können Erbrechen und Durchfall auslösen.

Zu den Mitteln:

Bei Erbrechen ist oft Ipecacuanha das Mittel der Wahl. Typisch ist, dass unverdautes Futter herausgewürgt ist oder – wenn der Magen leer ist – weißer Schaum. Auch wenn zu viel oder zu fettes Futter Erbrechen und Durchfall verursachen, passt Ipecacuanha. Ist dagegen verdorbenes Futter die Ursache, kommen sowohl Arsenicum album als auch Nux vomica in Frage. Man unterscheide: Der Arsenicum-Patient setzt in kleinen Mengen dunklen, übelriechenden Durchfall ab und trinkt dabei häufig kleine Mengen. Außerdem friert er. Nux vomica ist angezeigt, wenn Durchfall und Erbrechen mit Bauchschmerzen und Krämpfen einhergehen, der Kranke dabei deutlich empfindlich gegen Geräusche, Anfassen oder gar Hochheben reagiert. An Pulsatilla ist zu denken, wenn der Kot schleimig ist, ansonsten aber gleicht kein Stuhl in Farbe und Konsistenz dem anderen. Meistens ist zu fettes oder zu kaltes Futter die Ursache der Verstimmung. Ebenfalls schleimig sieht der Stuhl beim Mercurius-solubilis-Patienten aus. Hier aber ist er mit Schleim überzogen. Auffallend ist, dass der Patient nach Kotabsatz weiterdrängt, als ob er nie fertig würde. Schießt gelblicher Kot heraus wie aus einem Hydranten, ist an Podophyllum zu denken.

Komplizierter wird die Mittelwahl, wenn der Durchfall chronisch ist oder immer wieder kehrt, ohne dass eine Ursache feststellbar ist. Empfehlenswert ist eine homöopathisch-konstitutionelle Therapie, die eine umfangreiche Anamnese voraussetzt. Im günstigsten Fall ist nach einer einmaligen Mittelgabe das Problem aus der Welt geschafft.

Wichtig ist:  Wenn der Kot mehrere Tage lang dünnflüssig ist, oder wenn er in kurzen Abständen in wässriger Konsistenz herausschießt, wenn sogar Blut dem Kot beigemengt ist oder wenn sich gleichzeitig andere Krankheitssymptome wie Fieber oder Apathie zeigen, ist der Gang zum Tierheilpraktiker oder Tierarzt unerlässlich. Besonders aufpassen muss man bei Katzen- und Hundewelpen. Es gibt eine Reihe von Welpenkrankheiten, die mit heftigem Durchfall und/oder Erbrechen einhergehen. Die Gefahr, durch den so verursachten Flüssigkeitsverlust auszutrocknen, ist bei Jungtieren besonders groß. Daher gehört ein junges Tier schnellstens in fachliche Therapie, wenn es derartige Krankheitssymptome zeigt.

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis