Splish splash I was taking a bath…

nasse Katze Luna
Springt doch heute morgen eine klatschnasse Katze durchs Fenster ins Schlafzimmer. Da wir zwei schwarze Katzen haben und selbige selten triefend antreffen, musste ich zwei Mal hinschauen, um Luna zu identifizieren. Diese war nicht nur pitschnass, sondern auch äußerst schlecht gelaunt. Vermutlich ist sie auf der Baustelle nebenan in den unfertigen Pool gefallen. Dieser ist zum Glück mit einer breiten Treppe ausgestattet. Da er nur zu einem Drittel gefüllt ist, wäre er sonst eine Todesfalle für Katzen. Warum ich glaube, dass unsere Miesekatze in diesem Loch war und nicht in einem anderen Schwimmbecken in der Nachbarschaft? Ganz klar - sie roch nach Brackwasser, nicht nach Chlor. Wir haben ihr dann zum Trocknen einen Stuhl vor den Heizkörper gestellt - gleich, nachdem ich das Foto geschossen habe 😉 . Tja, freilaufende Katzen leben gefährlich - aber natürlich.

Wehe, wenn sie los gelassen

Unter uns Zweibeinern hält sich das Gerücht, WIR würden unsere Vierbeiner erziehen. Andersrum wird gelegentlich eher ein Schuh draus. So konditionierten uns die Sozialarbeiter der Villa Bunter Hund erfolgreich auf regelmäßige Futter- und Ausflugszeiten. Und Naddel hat es sogar geschafft, uns beizubringen, an der Leine zu gehen.

Es brauchte natürlich mehrere Schlüsselerlebnisse, bis sie uns so weit hatte. Jedes dauerte mehrere, das längste sogar über sechs Stunden – in denen wir Naddel und Murphy suchten. Denn im vergangenen Sommer konnten wir uns auf wenig verlassen, außer dass uns unsere Hunde verlassen, wenn wir Naddel die Kontrolle überlassen.

Inzwischen bevorzugen wir daher die physische Verbundenheit mittels Brustgeschirr und Flexi-Leine. „La princesa“ hat darauf nicht immer Lust, kann uns aber nur noch selten zum Verzicht überreden. Am vergangenen Wochenende, bei strahlendem Sonnenschein auf Mallorca, trauten wir uns mal wieder.

Leinenzwang für Naddel - sicher ist sicher

Die Vorbereitung: Jeder hat sein Handy dabei und niemand Termine bis in den Abend hinein. Zudem wählten wir ein Gelände weit abseits jeglicher menschlicher Besiedlung, denn im Gegensatz zu früheren Aktionen, die sich mehr auf wild lebende Kaninchen konzentrierten, hat Naddel heute vorwiegend Katzen im Kopf. Und die leben in kleinen Gruppen in einigen Urbanisationen in unserer Nähe. Naddel kennt diese Kolonien. Alle. Und sie ist überzeugter Verfechter von regelmäßigen Inventuren.

Aber zurück zur Versuchsanordnung. Wir gehen zwei Tage nacheinander die gleiche Strecke. Am ersten Tag halten wir die kleine Hunde-Chefin konsequent am Band. Das ist zwar beim Gang über schmale, dicht bewachsene Trampelpfade an der Steilküste mühsam und nervig, aber sicher. Die drei Jungs bleiben brav in unserer Nähe. Wenn sie mal übermütig zu weit vorpreschen, kommt immer binnen weniger Minuten einer zurück, um zu schauen, ob wir Gottähnlichen noch dabei sind.

Am nächsten Tag lassen wir Naddel los, wenn auch erst in sicherer Entfernung von mit Katzen bewohntem Gebiet. Anfangs bleibt sie in meiner Nähe. Kommt noch einmal fröhlich wedelnd zurück zu uns und macht einen auf „treuester Hund von Welt“. Dann sehen wir sie weit, weit vor uns. Die Jungs im Gefolge. Dann sehen wir sie nicht mehr. Keinen von den Vieren. Ziemlich lange.

Wir synchronisieren:

Naddel: „Los Jungs, gebt Gas. Wir sind frei!!! Frei frei frei!!!“

Murphy (der Naddel schon immer hörig war): „Aye Aye, Käptn… volle Kraft voraus!“

Alle rennen weiter.

Charly: „Wo sind denn die Götter?“

Naddel: „Egal! Die kommen schon klar ohne uns. Los, weiter!“

Campino (der sich endlich bei Menschen sicher fühlte): „Ich weiß ja nicht… Wenn die den Weg nicht finden? Ich fand die inzwischen ganz nett.“

Charly (der grundsätzlich gerne drei Kilometer extra rennt): „Ich lauf schnell zurück und schau nach ihnen!“

Naddel: „Schnauze und hier geblieben! Ihr Schisser!!! Feiglinge! Vorwärts!!!“

Mit dieser oder ähnlicher Diskussion brettern sie durch die Landschaft, bis Chefin Naddel sich auf eine Kaninchenfährte konzentriert und sich die Jungs unauffällig davon stehlen können. Wir treffen sie wenige Kilometer weiter, und zumindest Charly und Campino wirken ziemlich erleichtert. Naddel holt uns später ein, als wir schon auf dem Rückweg sind. Sie tut so, als wäre sie sehr, sehr froh, uns zu sehen. Schauspielerin. Denn hätten wir nicht inzwischen Murphy angeleint, wäre der wieder mit ihr unterwegs in Richtung Dorf – Katzen zählen. Zum Glück geht unsere Prinzessin aber ungern ohne Gefolge…

Szenen aus dem Leben

Sollten Sie jemals ein Glückskätzchen finden, behalten Sie es! Diese kleine Köhler-Liesel macht so viel Spaß… Nach wie vor ist sie E.D. – Everybody’s Darling. Sie spielt der Reihe nach alle Vierbeiner kaputt, ruht sich dann zwischen zwei Hunde gekuschelt aus, und hat schon lange begriffen, dass Menschen prima Tür- und Dosenöffner sind.

Schaaadeee, dass sie so schnell wächst. Aber in unserem Video sieht man andererseits gut, was für ein Prachtkerl Festus mit seinen sieben Monaten schon geworden ist. Da kann man doch auch stolz sein, denn der Kater war als Baby mehrmals schwer krank. Es gab Tage, da  niemand glaubte, dass er mal die Zwei-Kilo-Gewichtsklasse erreicht. Diese hat er (der Homöopathie sei Dank) schon lange überschritten – Köhler-Liesel arbeitet noch dran. Mit viel Input von den Dosenöffnern. Viel Spaß beim Video-Gucken! Hier geht’s zum Video

UPDATE eine Stunde später: Die meisten Hunde und Katzen liegen auf den Stühlen… Kann es sein, dass sie die Couch meiden, weil E.D. Köhler-L. doch irgendwie anstrengend ist? Also ich persönlich finde  ja, dass die Kratzer und Bisswunden meine Hände viel interessanter machen!

Neulich am Sonntagmorgen

Wenn Muddi mal ausschlafen möchte… Christian bereitet wie immer um 8 Uhr das Vierbeinerfrühstück zu. Alle Hunde müssen nur die Töpfe klappern hören, schon sind sie unterwegs. Nur Naddel nicht – die Prinzessin wartet natürlich auf dem Bett, bis fertig serviert ist. Sie hasst es, mit kalten Füßen auf dem Steinfußboden aufs Fressen warten zu müssen. Sie ist auch die erste, die (noch schmatzend) wieder ins Bett unter die warme Decke schlüpft, während ich mich weiter schlafend stelle. Mit der Einschränkung natürlich, dass ich ihr die Decke kurz anhebe. Man ist ja kein Unmensch.

Dann kommt Murphy zurück ins Schlafzimmer. Auch er möchte gerne noch ins Bett kommen, kuscheln. Aber er traut sich nicht. Naddel ist so… unberechenbar. An manchen Tagen ignoriert sie ihn, an anderen wird sie zur Furie, wenn er das Bett ansteuert. Also setzt Murphy sich davor und kratzt sich. Bis ich schließlich dafür sorge, dass Naddel nicht zickt. Ein schneller Hopps, und weil er sich so freut, kann Murphy erst mal gar nicht ruhig liegen. Ein perfekter Moment für das verrückte Deckenspiel, meint er. Ich stelle mich wieder schlafend. Mit der Einschränkung natürlich, dass ich ihm die Decke kurz anhebe. Man ist ja kein Unmensch.

Kater Festus im Körbchen - das Bett war wohl schon voll?

Neben dem Bett ertönt ein wohliges Grunzen. Laut. Mehrmals. Ein kurzer Blick: Charly liegt in seinem Körbchen und kann wie üblich sein Wohlbefinden nicht laut genug ausdrücken. Jetzt noch ein Stündchen schlafen!

Die Matratze bebt! Naddel knurrt – Campino wollte seinen Guten-Morgen-Kuß loswerden. Da Naddel heute ungenießbar ist, hüpft er lieber schnell wieder runter und legt sich in sein Körbchen. Ich strecke den Arm aus, streichle ihn zum Trost.

Langsam kehrt wieder Ruhe ein im Schlafzimmer. Ab und an ertönt ein Seufzer. Naddel und Murphy gähnen entspannt, einer links und einer rechts von mir, beide bis zum Hals zugedeckt, und schlafen wieder ein.

Und ich, die Muddi? Frei nach Hape Kerkeling: Ich bin dann mal wach.

Aller Liebling

Thema erledigt: Köhler-Liesel bleibt. IHR war das ja gleich klar...

„Glückskatzen darf man nicht weggeben!“, wurde ich schließlich belehrt. Nun gut, wo vier satt werden (die Wil-Mama kommt weiterhin regelmäßig zum Essenfassen), kriegen wir die fünfte Katze auch noch groß. Zunächst freuten sich die Helferinnen in der Eurotierklinik, den Aushang (Glückskatze sucht gutes Zuhause) abnehmen zu dürfen: „Das wäre doch auch zuuuu schade gewesen! Sooo eine Süße!!!“. Und schon diskutierten wir die Namensfrage. Aus Mutant ließ sich nicht so richtig was formen, obwohl die Kleine ziemlich schnell größer wird. In den ersten zwei Wochen bei uns hat sie 400 Gramm zugelegt. Nächste Idee: Da ausnahmslos alle dieses Kätzchen lieben, schlug ich „ED“ vor. Das ist nicht die sächsische Aussprache von ET, sondern die Abkürzung für Everybody’s Darling. Zum Schluss blieben wir dann doch bei Köhler-Liesel. Sie hat’s, so glaube ich, von Anfang an gewusst, dass ihr neues Zuhause bereits gefunden wurde…

Suchbild

Was ist das? Schwer zu raten, aber ich sag's Ihnen: Das ist der Grund, warum Charly jetzt wieder ziemlich nackig rum läuft. Sein Interesse für Botanik (oder war es die Suche nach frei laufenden Katzen?) führte ihn in eine Klettenzucht. Ihn kämmen oder bürsten war völlig aussichtslos. Zum Glück hatte unsere Hundefrisörin einen NotfEll-Termin am gleichen Tag frei!