Ohrenentzündungen – häufiges Problem

„Ohrenzwang“ sagen viele Hundebesitzer, wenn ihre Tiere sich auffällig oft an den Ohren kratzen, eventuell dabei Schmerzäußerungen von sich geben. Die tierärztliche Diagnose lautet in den meisten Fällen Otitis externa, äußere Gehörgangsentzündung, und die Ursachen sind vielfältig.

Rein äußerlich ist vielleicht gar nichts zu sehen, vielleicht aber fällt an der äußeren Hörmuschel Dreck ins Auge. Auf keinen Fall sollte der Besitzer jetzt versuchen, das Ohr mit Wattestäbchen zu reinigen. Durch die Anatomie des Gehörgangs kommt man mit diesem Hilfsmittel sowieso nicht tief genug. Andererseits schiebt man damit den Dreck weiter nach innen und verschließt den Gehörgang noch mehr, was die Entzündung verschlimmern kann.

Also – wenn sich der Vierbeiner häufig am Ohr oder an beiden Ohren kratzt, den Kopf schüttelt oder schief hält, eventuell auch Dreck zu sehen ist – ab zum Fachmann. Mit dem Otoskop kann er den Gehörgang bis zum Trommelfell begutachten, was manchmal schon reicht, um die Diagnose zu stellen. Auch die Farbe und Beschaffenheit der Absonderungen gibt Hinweise. Im Zweifel helfen Mikroskopische Untersuchungen weiter.

Werden die Ohren unterschiedlich hoch getragen, kann dies auf eine chronische Otitis hinweisen.

Und dies sind die häufigsten Ursachen für die Otitis externa:

Ohrmilben sind mit dem Otoskop meist zweifelsfrei festzustellen. Man bezeichnet den Befall auch als Ohrräude. Neben der Reinigung des Ohres empfiehlt sich der Einsatz eines Antiparasitikums. Heutzutage sind das meist Drop-On-Präparate, also Tropfen, die auf den Nacken des Hundes aufgetragen werden und innerhalb weniger Tage für Beschwerdefreiheit sorgen. In der Regel sind beide Ohren betroffen.

Das gilt auch für bakterielle Entzündungen. Durch das Otoskop sieht der Tierarzt, dass die Schleimhaut in den Ohren gerötet ist, vielleicht tritt Eiter aus. Bei fortgeschrittener Entzündung fällt sogar auf, dass die Ohren und die nähere Umgebung sich heiß anfühlen. Dieser Patient hat mit Sicherheit Schmerzen. Schulmedizinisch wird eine derartige Infektion mit Antibiotika behandelt. Aus naturheilkundlicher Sicht ist dies zu vermeiden, denn das bedeutet, die Erkrankung zu unterdrücken. Der Tierheilpraktiker versucht daher, die Ursache zu finden. Das kann zum Beispiel eine Allergie sein – eine häufige Diagnose. Besonders bei immer wiederkehrenden Ohrenentzündungen ist das Problem unbedingt ursächlich zu behandeln, denn die lokale bzw. äußere Therapie durch antibiotische Salben und Spülungen ebenso wie die generalisierte Therapie mit Antibiotika als Spritzen oder Tabletten heilt nicht die Ursache, sondern bekämpft nur vorübergehend die Symptome, nämlich die Entzündung.

Ob nur einmal oder immer wieder auftretend, homöopathisch ist die Otitis gut therapierbar. Das richtige Mittel zur richtigen Zeit heilt nachhaltig, und bis zur Besserung muss es keinesfalls länger dauern, als bei einer schuldmedizinischen Behandlung.

Auch durch Pilze können Ohrenbeschwerden ausgelöst werden. Da ein Pilz grundsätzlich Zeichen eines schwachen Immunsystems ist, genügt es auch hier nicht, lokal zu behandeln. Man sollte unbedingt durch Homöopathie oder Phytotherapie (Kräuterheilkunde / Nahrungsergänzungsmittel) die körpereigene Abwehr unterstützen.

Es gibt noch den Spezialfall, dass der Hund nur auf einer Seite Ohrenprobleme zeigt, kann ein Fremdkörper Schuld sein. Wenn das Tier ganz plötzlich den Kopf schief hält und beim Anfassen Schmerzen zeigt, dann steckt vielleicht (typisch für Mallorca im Frühsommer) eine Granne im Gehörgang oder ein anderer Fremdkörper. Dieser muss unbedingt entfernt werden, was möglicherweise nur unter Narkose möglich ist. Wird kein Fremdkörper gefunden, kann es sich auch um einen Insektenstich handeln.

Gibt der Tierheilpraktiker oder der Tierarzt Anweisung, die Ohren regelmäßig zu reinigen, empfehlen sich zwei Rezepte aus der Kräuterküche. 20 Tropfen Calendula-Tinktur auf 100 ml Wasser oder Kochsalzlösung reinigt, beruhigt die Schleimhaut und wirkt antibakteriell. Auch ein Teil Apfelessig mit zwei Teilen Wasser ergibt eine wirkungsvolle Ohrspülung. Nur wenn das Trommelfell unbeschädigt ist, gibt man mit Hilfe einer Einwegspritze einige Milliliter der Lösung in den Gehörgang und verteilt durch sanfte Massagen am unteren Ohransatz die Lösung im ganzen äußeren Gehörgang. „Bitte zurücktreten“ empfehle ich, wenn sich der Hund anschließend schüttelt…

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis

Ach du dicker Hund

Vor wenigen Tagen in der Tierklinik fragte mich ein Herr: „Unsere Hündin, kann es sein, dass sie zu dick ist? Sie kommt kaum noch auf die Couch…“ Es handele sich um eine Schäferhündin, ca. 7 Jahre alt. „Ich sag schon immer zu meiner Frau, dass das nicht gut ist, die Schäferhunde haben doch so oft  Hüftprobleme?“

Er hat die Hündin nicht dabei, so dass ich mich nur theoretisch dazu äußern kann. Nicht nur Schäferhunde, auch alle anderen Hunde haben durch Übergewicht ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen. Da geht’s dem Hundchen wie dem Herrchen – wir Menschen sind bekanntlich auch empfänglich für eine ganze Reihe von Krankheiten (Herz-Kreislauf, Diabetes…) und Störungen am Bewegungsapparat (Knie-, Hüft- oder Wirbelsäulenprobleme…), wenn die Rettungsringe wachsen. Große Hunde, zu denen die Schäferhunde gehören, haben ohnehin eine Disposition zu Altersarthrosen an den Hüft-, Knie- oder Ellbogengelenken. Jedes Gramm Körpergewicht zu viel bedeutet eine zusätzliche Belastung für die Gelenke, und das bringt höheren Verschleiß. Das Problem entsteht schon in jungem Alter – die (schmerzhaften) Auswirkungen sieht man erst in der 2. Lebenshälfte. Doch dann können die Gelenke kaum noch repariert werden.

Um das Körpergewicht zu kontrollieren, hilft vor allem eines: Konsequenz. Hier ein Zitat, das ich in meiner Praxis sehr häufig höre: „Ich weiß, dass er zu dick ist. Aber was soll ich machen? Er kriegt doch kaum was zu fressen!“ Natüüüürlich! Da kann man bestimmt nix machen. Oder? Auch hier heißt es wieder gnadenlos: Wie der Herr so’s Gescherr. Wer zu dick ist, nimmt mehr Energie (=Kalorien) zu sich, als er verbrennt.

Womit zwei Lösungsansätze klar sind. A – weniger Energie aufnehmen und B: mehr verbrennen. Letzteres ist einfach: mehr Bewegung. Nun hat es keinen Zweck, einen adipösen Hund von jetzt auf nun zwei Stunden am Fahrrad zu schinden. Sinnvoll ist ein langsamer Trainingsaufbau. Bisher standen zweimal täglich 20 Minuten Spaziergang an? Erhöhen Sie langsam, zum Beispiel alle 3 Tage um 5 Minuten. Achten Sie darauf, dass Ihr Vierbeiner sich wirklich dabei bewegt, und nicht nur schnüffelnd von Ecke zu Ecke trödelt. Ein leichter Trab ist ein gutes Training für Herz und Kreislauf. Gut wäre es auch, den Hund zum Schwimmen zu bringen, das ist eine sehr gesunde Bewegungsform, die Fett abbaut und Muskeln bildet. Ist Ihr Hund noch jünger, kann man sich vielleicht mit anderen Hundebesitzern zu Spielstunden verabreden. Das bedeutet für Zwei- wie für Vierbeiner Abwechslung und soziales Miteinander. „Mein Hund hat ja Platz auf dem Grundstück, der kann doch so viel laufen, wie er will“, höre ich gerade eine faule Ausrede. Meine Antwort: Der kann sich bewegen, aber warum sollte er? Er muss nicht jagen um satt zu werden, sein Territorium bewacht der Chef (der Mensch). Animieren Sie Ihren Liebling durch Spiel oder Spaziergang. Hunde lieben neue Eindrücke! Im Zweifel tut Ihnen die zusätzliche Bewegung auch gut?

Nicht erst bei so ausgeprägtem Übergewicht drohen dem Vierbeiner gesundheitliche Konsequenzen
Nicht erst bei so ausgeprägtem Übergewicht drohen dem Vierbeiner gesundheitliche Konsequenzen

Und jetzt die Futterfrage. „Er bekommt nur morgens und abends eine kleine Handvoll Trockenfutter“. Sehr gut. Dann lassen Sie ab sofort die Leckereien zwischendurch weg. Ich kenne Hunde, die bekommen täglich so viele Leckerlies, dass davon ein zweiter Hund existieren könnte. Und das soll nicht dick machen?

Wenn es nicht an den Belohnerlis liegt, gibt es nur eines: Die Futtermenge – so gering sie auch erscheinen mag – muss verringert werden. Ein Drittel weniger hört sich hart an, ist aber garantiert erfolgreich. Vielleicht ist es sinnvoll, das Futter zu wechseln. Es gibt spezielle Diätfutter fertig zu kaufen. Dann aber nicht die Menge erhöhen! Achten Sie grundsätzlich auf die Dosierungshinweise auf den Packungen, aber denken Sie daran, das sind Durchschnittswerte. Was für einen Hund genau richtig ist, kann beim nächsten zu Fettleibigkeit führen.

Oder ersetzen Sie die Hälfte des Trockenfutters durch Magerquark oder fettarmen Hüttenkäse mit geraspeltem Gemüse, etwa Mohrrübe, grünem Salat oder Zucchini. Wie, das frisst er nicht? Dann ist er nicht hungrig! Stellen Sie sein Futter einfach weg bis zur nächsten Fütterungszeit. Keine Sorge – Ihr Hund verhungert nicht, selbst wenn kein Futter herumsteht. Zumindest in Westeuropa leiden mehr Hunde durch Übergewicht als durch Hunger.


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Hundekauf – welches Tier passt zu mir?

Die Entscheidung ist gefallen: Ein Hund soll ins Haus. Doch woher nehmen? Natürlich kann man hier in Spanien in vielen Zoohandlungen und sogar Kaufhäusern die verschiedensten Kleintiere kaufen. Auf  Bestellung werden fast alle Rassen in kurzer Zeit besorgt. Doch dies geht für das Tier nicht immer gut aus. Manche Händler importieren die Welpen aus dem Ausland. Damit sie möglichst lange niedlich sind, werden sie viel zu früh von der Mutter getrennt, so jung, dass sie noch nicht einmal geimpft werden können. Danach folgt ein für das kleine Wesen qualvoller und stressiger Transport. Alles zusammen belastet die jungen Tiere sehr, ihre Immunabwehr – ohnehin noch wenig ausgebildet – bricht völlig zusammen, sie werden krank, viele überleben nicht.

Gute Wahl: ein Hund aus dem Tierheim (hier: Naddel und meine Nichte Luisa)
Der beste Freund des Menschen kann auch aus dem Tierheim stammen, wie Naddel (hier mit meiner Nichte Luisa)

Die Haltungsbedin- gungen in Super-märkten oder Tierhandlungen sind ein weiterer Aspekt. Ein Hundewelpe gehört nicht in einen Glaskasten, schon gar nicht alleine und das womöglich wochenlang. Ausgerechnet in der Prägungs- phase wird das Jungtier isoliert. Es geht wichtige Zeit verloren, in der es soziales Verhalten lernen sollte, in der es normalerweise von der Mutter, den Geschwistern, auch vom Menschen Zusammenleben und Rudelgesetze erfährt. Zudem fehlt dem Hundekind die Möglichkeit, sich körperlich zu entwickeln, denn dazu gehören rennen, spielen, die Welt entdecken. Seine Muskulatur wird ebenso ungenügend entwickelt wie die Sinnesorgane.

Oft werden dann die Welpen aus Mitleid gekauft, aus ihrem gläsernen Gefängnis befreit. Zu bedenken ist aber, dass so dieser Glaskasten frei wird – für das nächste niedliche Hundebaby, das auf mitleidige Käufer wartet. Aus dem gleichen Grund rate ich davon ab, Welpen auf Wochenmärkten zu kaufen. Je besser das Geschäft für die Tiervermehrer dort läuft, desto mehr Tiere werden produziert. Die Haltungsbedingungen der Zuchthündinnen sind häufig mehr als beklagenswert. Doch auf dem Markt sieht man nur das knuddelige Hundekind…

Ich empfehle daher, Welpen – wenn es denn ein Rassehund sein soll – vom seriösen Züchter zu kaufen. Man achte nicht nur auf Sauberkeit, sondern auch auf das soziale Umfeld. Ist der Welpe mit Mutter, Geschwistern, vielleicht sogar Vater zusammen? Hat er ausreichend Kontakt zu den Züchtern, so dass er ein menschenfreundliches Wesen entwickeln wird? Ist er geimpft und entwurmt – und wird dies durch einen Impfausweis mit Stempel und Unterschrift des Tierarztes bestätigt? Hat der Züchter ein liebevolles Verhältnis zu der Hundefamilie, oder ist es ein „Hundeproduzent“, der viele Rassen in Massen vermehrt?

Wie wär’s mit einer wirklichen guten Tat? Holen Sie ein Tier aus dem Heim oder lassen Sie sich ein „Waisentier“ von einer seriösen Tierschutzorganisation vermitteln. Vielleicht muss es ja gar kein Rassetier sein? Mischlinge sind häufig widerstandsfähiger und gewitzter als reinrassige Hunde. Und viele ehemalige Heimtiere haben ein ganz besonders inniges Verhältnis zu ihrem Besitzer und Lebensretter.

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Fit im Alter mit Homöopathie

Altwerden ist keine Krankheit, aber leider kommt häufig das Eine nicht ohne das Andere. Was kann man tun, um seinem Vierbeiner das Altern zu erleichtern? Die Homöopathie bietet bewährte Mittel.

Wichtig ist beim alternden Haustier ein regelmäßiger Check beim Tierarzt, mindestens einmal jährlich. Dabei wird der Vierbeiner sprichwörtlich auf Herz und Nieren untersucht. Denn diese Organe leiden am häufigsten an Abnutzung oder Ermüdung.

Vor allem für alte Tiere ist Gesundheit wichtig
Vor allem für alte Tiere ist Gesundheit wichtig

Doch nun zu den gewöhnlichen altersbedingten Problemen: Wenn Ihr alternder Liebling einen insgesamt schlappen Eindruck macht und eine spezielle Ursache vom Tierarzt ausgeschlossen wurde, kann Arnica vitalisierend wirken.

Altert das Tier nach einer überstandenen Krankheit sehr schnell, wirkt es ausserdem erschöpft, sieht struppig aus, sucht die Wärme und ist nachts unruhig, kann Arsenicum album für neue Lebenskraft sorgen. Crataegus D1 wird gegeben, wenn das Herz Schwächen zeigt. Auch Kalium carbonicum D4 wirkt kräftigend auf Herz und Niere, auch begleitend zur schulmedizinischen Therapie, etwa wenn sich infolge der Herzschwäche Wasser in Lunge oder Bauchhöhle sammelt.

Hat das Tier auffallend stärkeren Durst als früher, kann dies auf Mercurius hinweisen. Sollte der Tierarzt in diesem Zusammenhang eine Niereninsuffizienz diagnostizieren, ist diese Arznei angezeigt. Bei Nierenschwäche ohne Durst kommt eher Lycopodium in Frage. Auffallend ist hier, dass der Patient immer schon nach wenigen Bissen satt ist, der Kot knollig und die Blähungen kaum zu ignorieren.

Kommt es bei Ihrem Vierbeiner zu Altersvergeßlichkeit, besonders bei früh alternden Rassen, ist er ausserdem launisch und träge, dann gibt Barium carbonicum D12 noch eine Gnadenfrist. Es kann sehr gut durch Ambra D6 ergänzt werden. Die Vergesslichkeit kann sich zum Beispiel äußern dadurch, dass das Tier nicht mehr weiß, auf welcher Seite sich die Tür öffnet. Oder die Katze vergisst, wo ihr Klo steht. Oder wie eine Patientenbesitzerin  über ihren Hund erzählt: „Da hat er auch manchmal plötzlich auf der Strasse gestanden, komisch geguckt, die Richtung gewechselt und ist ganz treu und doof anderen Leuten hinterher gelaufen…“

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Unterstützung für die Rekonvaleszenz

Natürlich macht sich jeder Hunde- oder Katzenbesitzer Sorgen, wenn eine Operation seines Vierbeiners ansteht, zum Beispiel eine Kastration. Die Homöopathie bietet Möglichkeiten, den Eingriff für Hund und Katze erträglicher zu machen.

Als gute Operationsvorbereitung geben Sie Ihrem Vierbeiner beginnend zwei Tage vorher abwechselnd Arnika D6 und Hyperikum D6. Der Abstand zwischen den einzelnen Gaben sollte idealer Weise drei Stunden betragen, wenn dies nicht praktikabel ist, empfehle ich die Verabreichung wenigstens 3 mal täglich. Auch nachdem der Patient aus der Narkose erwacht ist, fährt man mit dieser Kur fort, hier sind häufige Gaben besonders wichtig. Zwei Tage nach der OP vergrößert man die Abstände auf 2 bis 3 mal täglich und macht so noch 5 Tage weiter.

Was das bewirkt: Arnika verringert Blutungen und Blutergüsse sowie Schwellungen. Zudem hat es eine kreislaufstützende Wirkung. Hyperikum vermindert die Schmerzhaftigkeit. Beides zusammen bewirkt eine schnellere Regeneration des Gewebes und beschleunigt damit die Heilung. Diese Kur ist deshalb vor und nach allen operativen Eingriffen (auch Zahnextraktionen) ebenso wie nach Unfällen sinnvoll.

Mit homöopathischen Mitteln läßt sich die Heilung nach Verletzungen, Operationen oder Krankheiten beschleunigen
Mit homöopathischen Mitteln läßt sich die Heilung nach Verletzungen, Operationen oder Krankheiten beschleunigen

Auch andere Homöopathika sind empfehlenswert, um einen tierischen Patienten nach Krankheiten oder Verletzungen wieder auf die Beine zu bringen. China hat sich bewährt zur Rekonvaleszenz nach starkem „Säfteverlust“, verursacht durch Blutungen, Erbrechen oder Diarrhoe. Man gibt es zweimal täglich in der Potenz C30. Ist das Tier nach einem schweren Eingriff besonders schwach, hilft ihm Acidum phosphoricum, bei auffallender Blässe der Schleimhäute gibt man besser Ferrum phosphoricum, das die Blutbildung anregt. Um nach lang andauernden und hoch dosierten Medikamentengaben die Leberfunktion zu unterstützen, empfehlen sich Lycopodium oder Arsenicum album. Auch Carduus marianus ist ein gutes Leberschutzmittel, das schon begleitend zu anderen Medikamenten vorbeugend einzusetzen ist.

Nach Knochenbrüchen oder Knochenoperationen verstärkt Symphytum die Heiltendenz. Schlecht heilende Wunden brauchen Calendula-Salbe äußerlich und Staphisagria C30 innerlich. Eine hervorragende Unterstützung bietet hier die Therapie mit Laserlicht, das die Zellteilung und damit die Heilung des Gewebes beschleunigt. Wenn man die Operations- oder Wundnarbe mehrmals mit Laserenergie bestrahlt, beugt man ausserdem energetischen Beeinträchtigungen durch das Granulationsgewebe vor.

Auch aus dem Bereich der Bachblütentherapie gibt es wirksame Rezepte, um Krankheits- oder Operationsfolgen zu beeinflussen. Wenn zum Beispiel das Tier sich selbst aufgibt, keinen Lebenswillen mehr zeigt, kann die richtige Blütenmischung seinen Lebensmut wieder aktivieren. Auch Spätfolgen wie Ängste durch schlechte Erfahrungen lassen sich mindern. Sprechen Sie darüber mit einem Therapeuten.

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Ein Tier heilt Tiere – Blutegeltherapie

Blutegel als Therapie??? Der  Vorschlag ruft nicht selten ein deutliches „Igitt“ hervor. Aber keine Sorge, dies ist kein schlechter Scherz. Blutegel sind bei manchen Krankheiten eine wirkungsvolle Alternative, sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin.

Blutegel am Pferdebein. Kein Allheilmittel, aber bei einigen Erkrankungen unbedingt empfehlenswert
Blutegel am Pferdebein. Kein Allheilmittel, aber bei einigen Erkrankungen unbedingt empfehlenswert - zum Beispiel wie hier bei Sehnenproblemen

Während im Humanbereich die Würmchen gerne bei Krampfadern oder in der Rekonstruktionsmedizin – um etwa das Anwachsen angenähter Gliedmaßen zu unterstützen – eingesetzt werden, kennen Tierheilpraktiker die heilsame Wirkung der Egel unter anderem bei Arthrosen, einigen Rückenerkrankungen, Knochenhautent- zündungen und bei Sehnenproblemen ihrer vierbeinigen Patienten. Auch ältere Beschwerden können durchaus auf diese Therapie ansprechen, eventuell in Kombination mit anderen Heilmethoden wie Homöopathie oder Akupunktur.

Was passiert praktisch: Die Stelle, an der der Egel seine Heilkräfte zum Einsatz bringen soll, wird rasiert und mit klarem Wasser gereinigt. Desinfektionsmittel und Seifen sind tabu, da Hirudo officinalis, so sein wissenschaftlicher Name, auf künstliche Gerüche mit Streik reagiert. Es ist aber gar nicht nötig, das Areal zu desinfizieren, denn so ein Blutegel ist eine saubere Sache: Zum Einen werden nur für diesen Zweck gezüchtete oder gehälterte Egel eingesetzt, diese haben in den Monaten zuvor ausschließlich Rinder- oder Schweineblut aus kontrollierter biologischer Tierhaltung genossen. Zum Anderen sorgt der Blutegel schon durch seine Arbeit dafür, dass es zu keiner Infektion kommen kann.

Ist die Körperstelle vorbereitet, setzt man den Egel an. Hungrig wie er ist, wird er ziemlich schnell seine drei sternförmig angeordneten Kiefer in sein Opfer hineinsägen. Das ist eine beinahe schmerzlose Prozedur, nur ab und zu ein leises Ziepen spürt der Patient. Die meisten Vierbeiner, ob Hund oder Pferd, nehmen dies gelassen hin. In die so entstandene Hautläsion spritzt der Egel nun seinen speziellen Speichelcocktail, der unter anderem den Gerinnungshemmer Hirudin enthält und Calin, das den Verschluß der Wunde für rund 12 Stunden verhindert. Rund 20 Minuten dauert die Mahlzeit des Egels, dann läßt er von seinem Opfer ab. Jetzt blutet die Wunde noch bis zu 16 Stunden nach, was den therapeutischen Effekt verstärkt.

Die Nachblutung ebenso wie verschiedene entzündungshemmende Substanzen schließen eine Infektion der Wunde aus. Der heilsame Effekt beruht nicht nur auf die Blutentnahme und die damit verbundene bessere Durchblutung des lokalen Gewebes. Vielmehr entsteht die therapeutische Wirkung durch die Proteine im Speichelsekret des Egels. Neben den bereits genannten finden sich Eglin und Bdellin, die antiphlogistisch wirken, dazu Hyaluronidase, das unter anderem eine antibiotische Wirkung hat, und noch verschiedene Hilfsstoffe.

Selbstverständlich können arthrotische Veränderungen eines Gelenkes durch einen Blutegel nicht repariert werden. Die den Schmerz verursachende Entzündung aber kann durch richtigen Einsatz von Hirudo officinalis bis zu zwei Jahre gestoppt werden – was sage und schreibe zwei Jahre Schmerzfreiheit ohne Nebenwirkungen bedeutet. Treten die Beschwerden wieder auf, kann die Egeltherapie problemlos wiederholt werden. Auch bei einem anfänglichen Teilerfolg ist es ratsam, nach einigen Wochen die Prozedur zu wiederholen, der positive Effekt wird sich verstärken.

Ein Egel saugt kaum mehr als 20 ml Blut, durch die Folgeblutung geht noch einmal die gleiche Menge weg. Somit besteht keine Gefahr, dass der Patient verblutet, es sei denn, er wiegt deutlich weniger als 7 Kilo. Katzen und kleinsten Hunden ist daher die heilsame Wirkung des Egelbisses verwehrt. Bei großen Hunden und natürlich besonders bei Pferden setzt man mehrere Egel ein. Die Zahl ist abhängig von der Indikation.

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis