Natur heilt Husten

Winter auf Mallorca – wir kriegen zwar selten Frost, aber bei  nur 10 Grad und Regen haut’s schon manchen um. Am Samstag überraschte uns ein Regenschauer beim Spaziergang. Gleich im Auto rubbelte ich Naddel trocken und setzte sie zu Hause vor die Heizung. Nützte aber nicht viel, am Sonntag begann sie heftig zu husten. Wie kann man nur so empfindlich sein! Nun kenne ich das Schnaddel-Naddelchen ja schon länger, deswegen stand ihre Therapie gleich fest.

Husten haut das Naddelchen um
Wärme, viel Liebe und einige Heilmittel aus der Natur-Apotheke halfen Naddel ganz schnell

Homöopathisch ist „ihr Mittel“ bei Husten nach Kälte und Nässe Dulcamara. Das sollten Sie aber bitte nicht grundsätzlich bei Husten anwenden, denn neben der Causa müssen auch einige andere Dinge stimmen. Warum, erfahren Sie HIER . Zur Unterstützung wendete ich wie üblich folgendes an: Salbeitee mit Honig, Umckaloabo oder Propolis oder Echinacea, ein Schal um den Hals, keine Anstrengung und den Hund warm halten. Bingo! Schon gestern, am Dienstag, war kein Hüsteln mehr zu vernehmen.

Diese genannten Heilmittel aus der Natur empfehle ich grundsätzlich bei beginnendem Husten. Ist das Allgemeinbefinden sehr schlecht, stellt sich vielleicht sogar Fieber ein (beim Hund ab 39 Grad), sollten Sie doch Ihren Tierheilpraktiker oder Tierarzt konsultieren.

Und das Naddelchen kriegt ab sofort den Mantel an, wenn dunkle Wolken nahen.

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis

Wenn’s vorne juckt und hinten beißt

Es ist zum wahnsinnig werden: Der Hund kratzt sich unaufhörlich. Links, rechts, an den Pfoten und am Hals, und zwischendurch beißt er sich in den Allerwertesten. „Bestimmt hat er eine Allergie“, vermutet die Nachbarin. Hatte ihrer schließlich auch. Ist auch möglich. Doch zunächst wird der Tierarzt abklären, ob andere Ursachen vorliegen. Parasiten, Stoffwechselstörungen, Hautentzündung, hormonelle oder psychische Probleme.

Wird dennoch eine Allergie diagnostiziert, fragt sich natürlich, wogegen. Häufig kann man schon aufgrund der Symptomatik die Art der Allergie eingrenzen: Sowohl  Kontaktallergie, Futtermittelunverträglichkeit als auch Atopie (ähnlich der menschlichen Neurodermitis) produzieren typische Beschwerden. Beispiel: Juckt sich Bello an Bauch und Pfoten, nachdem er eine neue Schlafdecke hat, stehen Diagnose und Therapie fest: Kontaktallergie gegen die neue Decke – die muss sofort raus. Wenn’s doch immer so einfach wäre! Oft genug reagiert der Vierbeiner nämlich gleich auf  mehrere Stoffe allergisch.

Und wie kann man dem Tier helfen? Ein Angebot aus der Naturheilkunde ist die Gegensensibilisierung, die sich besonders bei multiplen Allergenen anbietet, die nicht vorher bestimmt werden müssen. Hier wird ein wenig Blut des Allergikers modifiziert und homöopathisch aufbereitet. Die entstandenen stark verdünnten und potenzierten Lösungen werden dem Patienten nach einem genauen Therapieplan in Form von Injektionen oder Tropfen verabreicht. Diese Therapie bietet den Vorteil, dass die allergische Reaktion selbst, die ja eine Überreaktion des Immunsystems ist, gemildert oder beseitigt wird, egal gegen wie viele Substanzen sie sich richtet. Zur Unterstützung der Gegensensibilisierung wird das Tier homöopathisch behandelt. Auch verschiedene Nahrungsergänzungsmittel können Linderung schaffen.

Genau wie Menschen können auch Haustiere auf verschiedenste Stoffe - darunter viele pflanzliche - allergisch reagieren

Eine homöopathische Behandlung sollte der Besitzer eines Allergikers auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Der Weg ist vielleicht nicht kurz, aber keine schulmedizinische Therapie geht das Problem an der Wurzel an und heilt, anstatt zu unterdrücken. Wichtig ist, zu einem Therapeuten zu gehen, der klassisch homöopathisch arbeitet. Viele Tierärzte und auch manche Tierheilpraktiker arbeiten nur mit vorgefertigten Komplexmitteln, deren Wirkung nicht ausreichend ist.

Schulmedizinisch wird gelegentlich eine Desensibilisierung versucht: Im Verlauf einer Injektions-Kur wird der Organismus mit immer größeren Mengen des Allergens konfrontiert, an die er sich schließlich gewöhnen soll. Das dauert viele Monate und die Erfolge sind meist eher bescheiden.

Wenn wirklich überhaupt nichts hilft, bleibt nur noch, den Juckreiz mit Medikamenten zu unterdrücken, etwa mit Anti-Histaminika und Kortisonen. Ein dermatologisch versierter Tierarzt weiß diese Medikamente so einzusetzen, dass die Nebenwirkungen vertretbar bleiben.

Stellt sich die Frage, ob man Allergien vorbeugen kann. Wichtig ist, das Immunsystem zu trainieren. Wenn bei jeder Kleinigkeit Antibiotika und andere unterdrückende Medikamente gegeben werden, wird die körpereigene Abwehr unterfordert. Als Folge kann passieren, dass sie überreagiert und sich die Abwehr gegen ungefährliche Stoffe richtet – das ist dann die allergische Reaktion. Eine homöopathische Therapie regt das Immunsystem an und trainiert es.

Noch zwei Tipps: Kaufen Sie keine Tiere von Rassen, bei denen die Anfälligkeit für Allergien bekannt ist. Ihr Tierarzt kann Sie beraten. Und: bei der Hygiene nicht übertreiben. Ein Hund ist kein Kind und muss nicht wöchentlich oder gar täglich gebadet werden. Im Gegenteil – das ist höchst schädlich für seine Hautflora, die zu den wichtigsten Immun-Organen gehört. Daher: Einen gesunden Hund badet man höchstens zweimal im Jahr (und natürlich, wenn er sich in Aas gewälzt hat…).

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis

Erste Hilfe bei Insektenstichen

Spielzeug für manche Tiere, kann aber schmerzhaft stechen: die Wespe. Foto: Harry Hautumm / pixelio.de

Früher Abend auf der schattigen Veranda. „Charly hat was“, unterbreche ich unsere Unterhaltung. El Blondino reibt mit seiner Pfote an der Nase, schüttelt den Kopf, schleckt immer wieder mit der Zunge über den Nasenspiegel. Ein Blick, tatsächlich – ich finde einen Stachel, winzig klein, aber doch zu sehen. „Na, haben wir wieder Insekten gejagt?“ Der Stachel lässt sich ohne Pinzette entfernen und Charly ist wieder beruhigt. Wir zunächst auch.
Eine halbe Stunde später ist seine Schnauze auf beinahe doppelte Größe angeschwollen. Durch das rechte Nasenloch kann er kaum noch atmen. Wenn die Schwellung noch zunimmt… wenn sie auch den Rachenraum betrifft – er könnte ersticken. Schnell greife ich zur homöopathischen Notfallapotheke. Einige Globuli Apis in eine Kanüle und 2 ml Wasser dazu. Durch Schütteln erreiche ich, dass sich die Kügelchen schneller auflösen. Und zack, die Lösung pur ins Maul. Inzwischen hat Christian schon eine Kühlpackung in ein Geschirrtuch gewickelt und kühlt damit vorsichtig Charlys Riesenschnute, was sich dieser gern gefallen lässt.
Mir fällt ein Erlebnis mit einem Wespennest ein, das ich eines Tages vor Jahren an der Gartenbank fand. Im gleichen Moment, als ich es entdeckte, hatte schon Dackel Felix seine Nase vorwitzig Richtung Nest gesteckt und musste sofort büßen. Ich schnappte ihn mir zwecks homöopathischer Erstversorgung. In der Zwischenzeit muß wohl Dackel Einstein geschaut haben, was los ist. Er saß plötzlich mit hängenden Ohren, vorwurfsvoll den Kopf schüttelnd neben meinen Füßen.  Während ich Einstein behandelte, war Kater Anton neugierig geworden. Schon rieb auch er vorwurfsvoll sein Näschen mit der Pfote – mein nächster Patient. und noch bevor ich mit Anton fertig  war, trat schon Kater Winzig auf den Plan. Autsch! Auch ihm verabreichte ich die aufgelösten Apis-Globuli.

Von der Wirkung der Homöopathie war ich an diesem Tag – mal wieder – selbst fasziniert. Keines meiner vier Wespenopfer entwickelte eine auffällige Schwellung, und auch die lokalen Schmerzen schienen schnell zu verschwinden. Um das Wespennest machten machten fortan dennoch alle einen großen Bogen.

Zurück zu Charly. 15 Minuten nach erster Gabe der Apis-Lösung wird seine Schnauze schon wieder kleiner. Auch die Nase ist wieder geöffnet. Das Kühlen akzeptiert er jetzt nicht mehr, er möchte jetzt bitte beleidigt, leidend und bemitleidet auf den Fliesen liegen. Lange hält er das nicht durch – als Naddel und Murphy lautstark kundtun, dass ein fremder Hund am Haus vorbeiläuft, vergisst der Blonde sein Leiden und schließt sich der Torwache an – als wäre nichts gewesen.
Und hier ist die Einkaufsliste für die Hausapotheke:
Das beschriebene Apis ist das am besten wirkende Mittel bei Insektenstichen, die eine ödematöse Schwellung, lokale Hitze und Schmerz zur Folge haben.
Ledum gibt man, wenn später entdeckt wird, dass es an der Stichstelle zu einer Verhärtung oder auch bläulichen Verfärbung kommt und wenn Druckschmerz festzustellen ist.
Bei Staphisagria herrscht starker Juckreiz vor, der auf eine Insektenstichallergie schließen lässt. Die Schmerzempfindlichkeit des Patienten ist sehr groß.
Urtica urens zeigt ein Bild wie nach Brennesselkontakt mit juckenden kleinen Bläschen.
Alle Mittel sollten in kleiner Potenz (Spanien: 5CH, Deutschland: D6) als Globuli griffbereit stehen. Im Notfall löst man 5 – 6 Globuli auf in 1 bis 2 ml Wasser (das geht gut in einer Spritze ohne Nadel) und tröpfelt die Lösung pur ins Maul.

Und hier noch Tipps zu Zeckenbissen, Dornenstichen und Hotspots

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Tierheilpraxis

Phytotherapie bei Arthrosen

Sie ist eine häufige Diagnose in Tierarztpraxen, und sie betrifft besonders ältere Hunde: Arthrose. Die chronische Gelenkentzündung entsteht entweder als Folge einer nicht ausgeheilten akuten Arthritis oder durch dauerhafte Überbelastung. Diese kann bereits durch Übergewicht verursacht werden, besonders, wenn das Gelenk eine Fehlstellung hat (Inkongruenz).
Bei einer Arthrose ist der Gelenkknorpel nachhaltig geschädigt, was sich durch immer wieder aufflackernde Entzündungen und permanente Schmerzen bemerkbar macht. Im Frühstadium wirkt der Patient morgens oder nach dem Liegen etwas steif, er läuft er sich aber ein, so dass er nach einigen Schritten unauffällig wirkt. Je weiter die Erkrankung voranschreitet, desto deutlicher sind dem Hund die Probleme anzumerken.
Eine Heilung ist ab einem bestimmten Schweregrad der Erkrankung ausgeschlossen. Die schulmedizinische Therapie besteht meist aus Entzündungshemmern und Schmerzmitteln, die leider auf Dauer durch ihre Nebenwirkungen den Organismus stark belasten können. Die moderne Tiermedizin bietet inzwischen auch viele chirurgische Möglichkeiten bis hin zum Ersatz ganzer Gelenke (z.B. Hüftgelenk). Bevor man eine Operation mit all ihren Risiken ins Auge fasst, lohnt sich auf jeden Fall ein Versuch mit der Naturheilkunde.
So kann eine Blutegeltherapie am betroffenen Gelenk zu lang anhaltender Schmerzfreiheit führen. Ich habe schon Patienten beobachtet, die nach einmaligem Einsatz der kleinen Sauger mehr als vier Jahre symptomfrei blieben. Diese Therapie empfiehlt sich besonders, wenn nur ein einzelnes Gelenk betroffen ist. Leidet der Hund unter mehreren „Baustellen“, ist die lokale Wirkung nicht ausreichend, so dass systemisch therapiert werden muss.

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Ginkgo biloba ist ein bekanntes Kraut, um die Durchblutung zu verbessern. Foto: Nikolai Pille / pixelio.de

Sehr wirkungsvoll zeigt sich hier die Kräuterheilkunde (Phytotherapie). Die wichtigsten Medikamente zur Einnahme stelle ich kurz vor:
Die Wurzel der Teufelskralle (Harpagophytum) wirkt entzündungshemmend, abschwellend und leicht schmerzlindernd. Sie verbessert außerdem die Beweglichkeit.
Weidenrinde (Salix Alba) enthält das schmerzstillende Salicin. Schon im 12. Jahrhundert empfahl Hildegard von Bingen Weidenrinde bei Gelenkrheumatismus, und auch heute noch gilt es als eines der wirksamsten Schmerzmittel in der Naturmedizin:
Glucosamin und Chondroitin sowie Grünlippenmuschelextrakt haben positive Wirkungen auf die Geschmeidigkeit der Gelenkknorpel. Sie bauen diesen aber nicht wieder auf.
Kollagenhydrolysat ist eine speziell aufbereitete Gelatine. Studien der Uni Kiel ergaben, dass dieses Mittel bei Tieren zur vermehrten Bildung von Knorpelgewebe führen kann und damit zum Aufbau der Gelenkknorpel. Sind bereits Gelenke geschädigt, empfehle ich die dauerhafte Gabe des Pulvers als Nahrungsergänzung. Auch zur Prävention ist Kollagenhydrolysat geeignet, vor allem bei Fehlstellungen der Gelenke, die sehr häufig im Alter zu schmerzhaften Arthrosen führen. Sinnvoll sind zwei bis drei sechswöchige Kuren im Jahr.
Gingko biloba verbessert den Blutfluss und die Durchblutung im Kapillarbereich und unterstützt damit die Heilung von Entzündungen.
Alle diese Mittel sind in Apotheken oder Reformhäusern für Menschen erhältlich, man kann sie aber ebenso dem Hund verabreichen. Faustregel für die Dosierung ist: ein großer Hund (über 20 kg) bekommt die normale Erwachsenendosis. Die Wirkung tritt nicht unbedingt am gleichen Tag ein, doch die Dauertherapie ist unbedenklich.

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Jetzt wird’s heiß!

Juli und August sind die heißesten Monate auf Mallorca, und auch in Deutschland kann man derzeit über Kälte nicht klagen. Nicht nur wir Menschen leiden bei Rekordtemperaturen, auch unsere geliebten Vierbeiner haben gelegentlich Probleme damit. Wie hilft man Mietz und Mops am besten durch die Sommerhitze?

Ganz wichtig ist es, genügend Wasser aufzunehmen. Daher ist unbedingt täglich frisches Wasser aufzustellen. Den Napf (bei großen Hunden darf es auch ein Eimer sein, am besten mehrere) platziert man möglichst im Schatten oder im kühlen Haus, falls das Tier hier Zutritt hat. Manche Katzen trinken bevorzugt aus dem laufenden Wasserhahn. Diesen Service muss man an heißen Tagen natürlich öfters bieten, am besten stündlich. Aber auch wenn Sie nie beobachten, dass Mietzi aus dem Napf trinkt – stellen Sie trotzdem einen bereit… für Notfälle.

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Wenn es so heiß her geht, wird selbst eine schwarze Katze gelegentlich rot

Bewegung ist gesund, heißt es auch im Sommer, aber alles zu seiner Zeit. Wählen Sie für Spaziergänge die kühlen Stunden am frühen Morgen und abends. In der Mittagshitze wird Ihnen Ihr Vierbeiner schon zeigen, dass er anstatt Sport und Spiel eine ausgedehnte Siesta für angebracht hält. Sollte sich Ihr Hund insgesamt deutlich weniger bewegen als in der kühleren Jahreszeit, passen Sie die Futtermenge dem Energieverbrauch an – eventuell die Portionen verkleinern.

Ihr Hund schwimmt gerne? Eine bessere Abkühlung gibt es kaum. Allerdings greift häufiges Baden die Haut auch beim Vierbeiner an. Unbedingt nach dem Ausflug ins Meer das Fell mit klarem Wasser auswaschen. Es gibt spezielle Shampoos und Lotionen mit rückfettenden Substanzen, doch im Grunde bringen diese gegenüber dem einfachen Ausspülen der Haare mit Süßwasser keinen entscheidenden Vorteil. Achten Sie aber vorbeugend auf Hautreizungen, wenn Ihr Hund täglich im Meer oder in Chlorwasser schwimmt.

Und der Kreislauf? Wessen Haustier bekanntlich an einem Herz- oder Kreislauf-Problem leidet, der sollte sich von seinem Tierarzt beraten lassen, ob die Medikamenten Dosierung auch bei extrem heißen Sommerwetter angemessen ist. Natürlich schont man ein Tier mit derartigen Problemen besonders.

Wenn doch einmal zu viel Sonne, Aufregung oder Bewegung einen Hitze-Kollaps verursacht: Aconitum- oder Belladonna-Tropfen in der Potenz CH6 oder D6 auf die Mundschleimhaut tröpfeln, und dies alle 10 Minuten wiederholen. Dazu Rescue-Bachblüten-Tropfen, ebenfalls in die Schnauze getröpfelt. Den Patienten kühl lagern und schnellstmöglich dem Tierarzt vorstellen. Die Symptome des Hitzschlages oder Sonnenstichs sind ziemlich eindeutig: Dramatische Atemnot (heftiges Hecheln), schneller Puls, dunkelrot bis blau gefärbte Zunge und Mundschleimhäute, hohe Körpertemperatur (Fieber über 39 Grad), starre Augen, eventuell Erbrechen.

Noch ganz wichtig: Schon ein kurzer Aufenthalt in einem geschlossenen Auto, das in der Sonne geparkt wird, kann einen solch lebensbedrohenden Zustand hervorrufen. Die Innentemperaturen in einem Fahrzeug steigen in kürzester Zeit auf 80 Grad und mehr. Deswegen sollten Sie im Sommer grundsätzlich überlegen, ob es sinnvoll  ist, ihren haarigen Freund mitzunehmen. Häufig geht es ihm zu Hause an seinem gewohnten kühlen Örtchen deutlich besser.

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Wenn die gemeine Zecke beißt

Ich sitze an meinem Schreibtisch, die Hunde entspannt zu meinen Füßen. Entspannt? Durch die Nebelwolke meiner Konzentration erreicht ein Störfaktor meine Aufmerksamkeit: Murphy schleckt sich. Jetzt geht mir auf, dass er sich schon minutenlang wie besessen mit der Zunge bearbeitet. Irgend etwas an seiner Körperseite scheint ihn zu ärgern. Alarm!

Tatsächlich stelle ich schnell fest, dass sich eine Zecke in Murphys Haut verbissen hat. Eigentlich kein Grund zur Panik. Häufig bemerken Besitzer diese Parasiten eher zufällig und der Hund scheint sich wenig dran zu stören. Wenn aber ein sensibler Hund versucht, den Schmarotzer zu entfernen, kann das schnell zu ernsten Hautläsionen führen. Und wenn ich sage schnell, dann meine ich schnell. Obwohl Murphy nur wenige Minuten aktiv war, finde ich bereits ein 5

Manchmal muss es eben Halskragen sein
Manchmal muss es eben Halskragen sein

Millimeter großes und ebenso tiefes Loch an seiner Körperseite. Die gemeine Zecke ist im Bemühen, nicht loszulassen, bereits zur Hälfte im Gewebe verschwunden, was sicherlich Schmerzen verursacht und Murphy noch mehr antreibt, sein selbst zerstörerisches Werk fortzuführen.

Was tun? Zunächst muss per Pinzette die Zecke entfernt werden, dann ist die Wunde zu säubern (Agua oxigenada eignet sich gut) und zu desinfizieren. Bei Verletzungen, die durch die obere Hautschicht gehen, kein Jod verwenden. Aus der Naturheilkunde bietet sich verdünnte Calendulatinktur oder Saft der Aloe vera an, beides wirkt antibakteriell und fördert die Wundheilung.

Ganz wichtig dann: Der Hund darf auf keinen Fall weiterhin an der verletzten Stelle knabbern oder schlecken.. Hat er sich erstmal darauf „eingeschossen“, ist es schwierig, ihn davon abzuhalten. Für solche Fälle habe ich immer einen Halskragen zu Hause, den mein Hund dann kurzerhand übergestülpt bekommt. Nein, es gefällt ihm nicht. Ja, es ist das Beste für ihn. Damit er sich nicht selbst auffrisst, müsste ich ohne dieses Hilfsmittel ganztags mit ihm Pfötchen halten, und dazu habe ich keine Zeit. Sie etwa?

Am nächsten Tag ist die Verletzung zwar oberflächlich geschlossen, dennoch finde ich unter der Kruste einen Eiterherd. Vom Umfang her ist die Wunde jedoch nicht größer geworden, die Umgebung ist nur wenig erwärmt und Murphys Allgemeinbefinden sehr gut. Zumindst, wenn man von der störenden Plastikmanschette um seinen Kopf absieht. Regelmäßige Streicheleinheiten helfen ihm darüber hinweg. Leckerlis gibt’s nicht aufgrund seiner Figurprobleme.

Ich spüle die Wunde wie am Vortag und verabreiche Murphy das beste homöopathische Notfallmittel gegen Eiterungen, Hepar Sulfur. Zwei Tage später ist die Verletzung komplett trocken und verkrustet und ganz offensichtig nicht mehr störend für meinen Vierbeiner. Der Halskragen kommt wieder in den Abstellraum. Bis zum nächsten Einsatz.

Übrigens können neben Insektenstichen sogar kleinste Verletzungen durch Dornen oder Grannen zu einer derartigen Überreaktion des Hundes führen. Es kann dann durch das Schlecken und Knabbern ein so genannter „Hot Spot“ entstehen, eine lokale, eitrige Hautentzündung, die sehr plötzlich auftritt und aufgrund ihres Juckens und Brennens den Hund schier in den Wahnsinn treibt. Die betroffene Stelle muss auf jeden Fall geschoren und lokal behandelt werden. Wenn diese Hot Spots häufig auftreten, ist eine homöopathische Konstitutionsbehandlung ratsam. Befallen sind vor allem langhaarige Hunde im Sommer, eine Schur kann vorbeugend wirken.

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