Lunes

Eine Residentin hatte den Dackel im Sommer 2007 auf der Landstraße eingefangen und den Tipp bekommen, mich anzurufen. Und bei Dackeln kann ich nicht wiederstehen…

Das arme Tier war über und über voller Zecken und Flöhe. Sie war mager, der Schwanz war fast haarlos – warum? Lunes war so verängstigt Menschen gegenüber, dass sie sich ständig zusammenkrümmte und den eingeklemmten Schwanz über den Fußboden schleifte. Hund können uns  ja nichts in unserer Sprache, mit Worten,  erzählen, aber was Lunes ausdrückte war, dass sie in ihrem Leben mehr Schläge als Futter bekommen hatte…

Ganz langsam fasste Lunes Vertrauen zu Menschen
Ganz langsam fasste Lunes Vertrauen zu Menschen

In den ersten Tagen verkroch sie sich in den letzten Winklen unseres Gartens. Zum ersten Mal wurde uns klar, was für ein Glück wir mit den Sozialarbeitern haben. Sie kümmerten sich nicht groß um den Neuzugang, sondern lebten ihr ganz normales Leben, entspannt und glücklich. Und das steckt an. Lunes sah, dass Hunde fressen, obwohl Menschen daneben stehen. Dass Hunde ins Haus gehen, sich streicheln lassen, Freude zeigen.

Allmählich entspannte sich die etwa 4jährige Hündin und wurde richtig zutraulich und kuschelig. Zwar wird sie Fremden gegenüber nie ihre Scheu ganz ablegen, und Männer sind und bleiben ein Problem für sie. Aber bei ihrem neuen Frauchen bei Hamburg, mit Dackelfreundin, Katzen und Pferden, ist sie richtig aufgetaut und fühlt sich sehr, sehr wohl, wie ich kurz vor Weihnachten bei einem Besuch feststellen durfte.