Trines traurige Geschichte

Die Ex-Besitzerin von Trine hatte einen Brief an das Centro Canino geschrieben, der auch im Internet veröffentlicht wurde, und den ich mal übersetzt habe. Hier ist der Text:

—> „Meine Hündin heißt Triana, sie ist ein Golden Retriever und 7 Monate alt und ich möchte euch ihre Geschichte erzählen.

Am 19. Oktober 2008 hatte sie einen Unfall in der Zona Muralla in der Nähe der Kathedrale von Palma. Zum Glück passierte nichts Schlimmeres als ein Bruch des distalen Femurknochens, der aber chirurgisch versorgt werden musste. Der Knochen wurde genagelt und geschient.

Triana durfte sich einen Monat lang nicht bewegen, nicht das Haus verlassen. Das war hart für einen Welpen, und vor allem so einen großen.

Die Tierärzte dachten, jetzt wäre alles gut, aber nach diesem Monat entdeckten sie, dass es am gleichen Knochen, etwas weiter oben, eine weitere Fraktur gegeben hatte. Auch diese musste chirurgisch behandelt werden, und wieder durfte sich Triana einen Monat nicht bewegen. Jetzt kam es auch noch zu  Druckstellen und Ulzerationen, so dass wir täglich die Verbände wechseln mussten.

Doch bei der Untersuchung weitere 4 Wochen später wurden erneut Komplikationen gefunden. Der Bruch war nicht zusammen gewachsen und der Knochen war entzündet. Daher mussten die Metallplatten entfernt werden. Inzwischen waren 3 Monate vergangen, in denen Triana allenfalls hinkend laufen konnte und ständig Behandlungen brauchte.

Ich arbeite viele Stunden täglich, habe daher keine Zeit, und vielleicht ziehe ich demnächst um. Zudem habe ich keine Familie auf Mallorca. Ich kann mich nicht genügend um Triana kümmern. Sie ist erst 7 Monate alt und hat davon 3 Monate mit Operationen, Therapien, Ruhigstellung verbracht.

Sie braucht einen neuen Platz, jemanden, der Zeit hat und sich so um sie kümmern kann, wie sie es verdient. Sie ist eine entzückende Hündin, sie ist extrem gutmütg und sehr gut erzogen. Bitte finden Sie ein neues Heim für sie. Danke. “ <—

Wenige Tage später gab sie Trine im Heim ab.

trine_ganz3Hier bei uns fühlt sich Trine ausgesprochen wohl. Sie ist tagsüber meist im Garten oder auf der Veranda. Dort hat sie jetzt ihre eigene Couch… Nein, kein Spezialservice für Humpelhunde. Wir haben uns ein neues Sofa gegönnt und das alte bleibt auf der Veranda stehen, bis es endgültig und vollständig verlottert ist. Trine liebt es, drauf zu liegen. Sie hat einen gesunden Appetit und viel Energie. Da sie aber eine Infektion in ihrem Krüppelbein hat und dadurch in den letzten Tagen bis zu 40,5  Grad Fieber,  nehmen wir sie nicht mit auf Spaziergänge, sondern versuchen, sie einigermaßen ruhig zu halten. Für abends und nachts hat sie im Wohnzimmer eine gemütliche Polstermatte und genießt die Gesellschaft unseres kompletten Rudels. Nach einigen feuchten Unfällen am ersten Tag ist sie sogar stubenrein. ( Ich hatte schon Angst, wir hätten hier ein Auslauf-Modell 😉 . ) Sie will ganz viel Aufmerksamkeit, was völlig normal ist für einen jungen Hund., und kuscheln kann sie gar nicht genug. Und verspielt auf Händen beißen. Sie ist ein richtiger Welpe.

Anfang kommender Woche wird sich eine Physiotherapeutin zusammen mit den Tierärztinnen in der Euro-Tierklinik Trines Bein anschauen und feststellen, ob es Chancen gibt, die Muskulatur wieder „flott“ zu kriegen. Den Knochen zu verlängern, ist angeblich das kleinere Problem, aber wenn Muskeln und Sehnen die Funktion verweigern, wäre ein derartiger Eingriff sinnlos. Dann bliebe nur die Amputation. So leid es uns auch täte… Mich tröstet immer, wenn ich im Internet über Hunde mit Handicap lese, die offensichtlich super damit klar kommen. Zum Beispiel hier: http://www.behinderte-hunde.de/

Und sogar meine Mama mailt: „…hier gibt es auch einen Jagdhund, dem hat  man nach einem Unfall den Hinterlauf amputiert, der kommt da super mit zurecht, ist wieder mit auf der Jagd und bringt sogar die Hasen!! Also, alles Gute!!“. DANKE, MAMA!

Wenn man sie so beobachtet, weiß Trine sowieso nicht mehr, was vier Beine sind…