Untermieter im Futterregal

Erwähnte ich schon einmal, dass ich auf dem Land aufgewachsen bin? Zwar hatten wir in Nordfriesland keine bäuerliche Landwirtschaft mehr, aber doch Tauben, Enten und Hühner, einige rasenmähende Schafe, ein bis zwei Hunde und eine Katze, die sogar einmal Junge bekam, bevor sie kastriert wurde. In der Nachbarschaft, auf den Bauernhöfen, lebten viel mehr Katzen. Das waren aber keine Streicheltiere, sondern die hatten einen Job. Sie hielten die Futter- und Vorratskammern frei von Mäusen und Ratten. Unsere „Muschi-Blitz“ war ebenfalls eine aktive Jägerin. Sie kam nur tagsüber mal zum Schlafen ins Haus.

Mäusekot im Futter-Regal
Mäusekot als Beweis: Unsere Katzen sind anders als andere Katzen...

Unsere drei Katzen sind auch gute Jäger. Aber anders, irgendwie. Mindestens einmal pro Woche ordnen wir an, die Tür von der Küche zum Rest des Hauses geschlossen zu halten: „Luna/Momo/Köhler hat Beute mitgebracht“ und diese in der Abstellkammer vor der Katzenklappe frei gelassen. Von dort geht es barrierefrei in die Küche,  wo dann begeistert zum Halali geblasen wird. Wenn wir Zweibeiner nicht merken, dass die Miesekatzen wieder lebendiges Spielzeug mitgebracht haben, lassen diese es irgendwo im Haus frei. Meist finden wir dann irgendwann, irgendwo Reste.

Vor einigen Tagen fand ich… Mäuseködel. Mäusekot. In der Kammer, wo die Katzen fressen. Auf dem Regal mit dem Katzenfutter. Wir haben drei Katzen im Haus, und die lassen ihr Futter von Mäusen verzehren? Wir lösten das Problem auf unsere Weise, per Falle, traditionell mit Käse als Lockstoff. Das heißt, wir dachten, wir hätten das Untermieter-Problem gelöst. Heute fand ich wieder Mäusekacke im Futterregal. Christian Theorie, dass unsere Katzen ihre Beute zielgerichtet mästen, festigt sich langsam in meinem Hirn. Oder vielleicht sollten wir die dreisten Drei mal ins Trainingslager nach Nordfriesland schicken? Im Moment schlafen sie den Büroschlaf der Gerechten und putzen ihre Tatzen in Unschuld. Ich werde dann die Mäusefalle mal wieder positionieren.