Vegetative Phase

Der sechste Tag mit unseren vier Welpen. Wir sind froh und dankbar, dass alle vier putzmunter sind. Unsere Buchführung zeigt: Ihre Trinkmengen haben sich fast verdoppelt. Die Gewichtszunahme liegt bei über einem Pfund – natürlich für alle zusammen.

Nach wie vor ist das soziale Leben mit den Säugern recht einseitig. Die meiste Zeit schlafen sie. Wachsen und verdauen muss wirklich anstrengend sein! Ihre Augen sind immer noch geschlossen. Aber sie reagieren auf Berührung sofort, suchen die Hand, haben einen ausgeprägten Saugreflex. Während wir Unerfahrenen anfangs immer sofort die Trinkflasche anboten, lassen wir die Kleinen jetzt auch mal einfach nur an unserem Finger nuckeln. Das finden sie so beruhigend wie Körperkontakt – wenn Zeit ist, halten wir sie einfach mal auf dem Schoß und kraulen ihre mächtigen Wampen.

Ihr Temperaturempfinden ist äußerst sensibel. Sie liegen alle auf einem Haufen und wärmen sich gegenseitig, sobald es etwas kühler ist. Bei den derzeitigen Tagestemperaturen von über 30 Grad (auch innerhalb unseres Welpenzimmers) liegen sie aber auch gerne mal einzeln, weil es ihnen wohl doch zu warm ist.

Fazit – die vier Säuger befinden sich mitten in der vegetativen Phase. In diesen ersten zehn bis 14 Lebenstagen bestimmen sich quasi alle Aktionen über die Reflexe: Trinken, saugen, Wärme suchen. Sie können nichts sehen und kaum hören oder riechen. Und sie melden sich lautstark, wenn sie Hunger haben. Auch nachts! Wenn ich dann nicht sofort wach werde und mich kümmere, stupst mich Naddel an. Ebenso kehrt sie den Beschützer raus, sobald einer unserer Rüden die Kleinen begutachten will. Darüber hinaus verweigert sie die „Mutterpflichten“ leider. Die Hintern abputzen müssen wir selber…

Wachsen und verdauen ist anstrengend und erfordert viel Schlaf, gerne auch in stabiler Rückenlage