Für die Tiere auf die Straße

Pflichttermin an diesem Wochenende war die Demonstration in Palma gegen die Zustände im Tierheim Natura Parc. Trotz bedrohlich dunkler Wolken am Himmel traf ich auf dem Plaza de España fast 500 Tierfreunde, begleitet von vielen Hunden, darunter auch Ex-Insassen der Perrera, und unser Pfotenpower-Mitglied Charly. Die Aktivisten, ausgestattet mit Schildern, Plakaten und Regenschirmen, und angeführt von einer engagierten Trommelgruppe („Tambors per a la Pau“) , liefen stadtauswärts zum Consell d’Acricultura, das für den Betrieb der Perrera Natura Parc verantwortlich ist (hier klicken für’s Video).

Mit Sabine und Charly auf der Demonstrationin Palma
Mit Tierschützerin Sabine und Pfotenpower-Charly auf der Demonstration in Palma

Natürlich empfing uns dort niemand, womit am Wochenende zu rechnen war, aber es wurden Forderungen in Wort und Bild am Zaun des Behördengeländes befestigt und die Manifestation laut verlesen. Unter anderem verlangen die Tierschützer die Einrichtung von Quarantäne-Stationen und eine tierärztliche Versorgung der Fundhunde und – Katzen im Natura Parc, da in den letzten Monaten unverhältnis viele Tiere an Krankheiten und Seuchen eingegangen sind, wie auch unser Pflegehund Bobek im November. Mit Plakaten und Worten wurde die Frage gestellt, wo das Geld bleibt, das die Perrera für die Aufnahme der Tiere den über 40 vertraglich angeschlossenen Gemeinden der Insel berechnet. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Gerüchte betreffend Mißwirtschaft und Korruption zu Lasten der Tiere. Andere Vermutungen lauten, die Gemeinden würden zwar ihre Tiere gerne in Santa Eugenia abgeben, aber noch lieber „vergessen“, die Gebühren zu zahlen.

Fazit: Ich bin gespannt, ob sich in naher Zukunft dazu etwas aufklärt, und hoffe stark, dass sich die Zustände für die Tiere in dem Tierheim bessern. Auch die Tötungsstation Son Reus hatte lange Zeit – zu Recht – einen schlechten Ruf, ist aber inzwischen, was die Unterbringung und Versorgung der Tiere wie auch die Vermittlungsquote angeht, absolut akzeptabel. Veränderungen zum Guten sollten ebenso in der Perrera Natura Parc möglich sein. Schlußendlich fand ich es es schön, dass so viele Menschen in Palma für die Tiere auf die Straße gingen.