G wie Glück

Hunde machen glücklich. Das ist nicht nur meine Ansicht als bekennender Hundefan, sondern schlichte, pure Biochemie. Denn beim Streicheln von Haustieren wird unser Körper von Endorphinen durchflutet, körpereigenen Morphinen, die zu den sogenannten Glückshormonen zählen. Und der Kontakt mit den Tieren hat noch weitere Vorteile: Streß wird reduziert, der Blutdruck sinkt, und das Immunsystem gewinnt Kraft.

Nicht nur an sommerlichen Herbsttagen ist ein Ausflug mit Hunden eine Wohltat für Körper und Seele

Letzteres hat natürlich auch damit zu tun, dass Hundehalter sich bewegen. Fahren – nein, gehen Sie mal in diesen grauen Wintertagen offenen Auges durch die Gegend. Wen treffen Sie bei Wind und Wetter? Uns Leute mit Hund. Ein-, zwei-, dreimal täglich drehen wir unsere Runde. Dick vor der Kälte geschützt, in wasserabweisender Kleidung, betanken wir unsere Lungen mit Sauerstoff und schmieren die Gelenke. Ich weiß: Das Bedauern meiner Nicht-Hunde-Mitmenschen steigt mit der Niederschlagsmenge. Aber wissen Sie was? Egal, wie sehr man sich beim Blick aus dem Fenster vor dem Gedanken graut, dort hinaus zu müssen – wenn man unterwegs ist, die Gewalten der Natur spürt (damit meine ich den Dauersturm hier in Nordfriesland) und die Begeisterung des Hundes beobachtet, in diesen Momenten dürfte jede Endorphinmessung positiv ausfallen. Und Mitleid ist schon deswegen fehl am Platz, weil jede Hunderunde meine Gesundheit stärkt. Und weil ich nicht alleine unterwegs bin.

Hunde machen glücklich. Schon ihre überschwängliche Freude, mich zu sehen, nachdem ich fünf Minuten aus dem Haus war, öffnet mein Herz. Und wenn sie tiefenentspannt auf der Couch liegen, ihre Füße im Schlaf zucken und sie ganz leise verträumte Jagdrufe ausstoßen, dann komme auch ich runter, dann ist Hypertonie nur eine wissenschaftliche Bezeichnung für Bluthochdruck und nichts, was mich je betreffen könnte.

Hunde machen glücklich. Meine Hunde müssen nichts tun, damit es mir gut geht. Sie müssen einfach nur sein.

Hunde machen glücklich. Natürlich sollte das Glück beiderseits sein. Der Hund muss zum Leben passen. Wer sich ein Tier anschafft, obwohl er eigentlich keine Zeit oder kein Geld dafür hat, der wird sogar sein alltägliches Stresspotential erhöhen. Deswegen (und aus anderen Gründen) ist es eine schlechte Idee, ein Tier zu schenken. Für einen vierbeinigen oder gefiederten Mitbewohner muss man sich selbst und bewusst entscheiden, unter Abwägung aller Argumente dafür und dagegen. Nur bei einem hundertprozentigen Ja kann das Haustier eine Bereicherung fürs Leben sein und glücklich machen.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Vierbeinern ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!

 

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