Mit Glas fängt man Mäuse

„Christiaaaaaaan!!!!!!!!!!!!!!!!!“ schreie ich aus dem Schlafzimmer, kurz vor Mitternacht.

„Ja?!“

„Die Miesekatze hat schon wieder Beute im Schlafzimmer!“

Zum Glück hatte ich noch nicht im Bett gelegen… Als ich das Schlafzimmer betrat, rieb sich Luna mit seltsam verzücktem Gesicht an Murphys Körbchen. Sehr verdächtig, wenn man die Miesekatze kennt. Vorsichtig zog ich das Hundebett von der Wand und – da! Kleine Ratte? Große Maus? Wusch, weg isse.

Wir basteln uns ein Katzen-TV...
Wir basteln uns ein Katzen-TV...

Schon kommt Christian an, das große Mäuse-Fangglas in der Hand. Man entwickelt mit der Zeit erfolgreiche Strategien. Die Maus-Ratte scheint noch unverletzt, düst jedenfalls flott von Ecke zu Ecke. Luna mit Begeisterung hinterher, Christian auch hinterher, aber weniger begeistert. Ich halte sichere Entfernung, weil ich ein Mädchen bin. In der Tür hockend stelle ich fest, dass Naddel und Murphy mal wieder so tun, als wäre nichts. Draußen machen sie immer einen auf verwegener Großwildjäger, aber bei Maus-Ratte im Schlafzimmer gucken sie grundsätzlich unschuldig in die Luft: „Ich seh nix…“ Einzig Bolle hockt interessiert neben mir, mischt sich aber nicht ein.

Nach wenigen Minuten sitzt die Ratten-Maus in der Falle. Luna rollt (voller Vorfreude?) vor dem neu erfundenen Katzen-TV auf dem Rücken und schleckt sich ums Maul. Aber nix da… Nur noch schnell ein Foto, und dann wird der kleine graue Häftling zwei Grundstücke weiter in die Freiheit entlassen.

Später haben wir noch einmal was zu lachen: Murphy weigert sich, sein Körbchen zu betreten. Ob er Angst hat, dass sich immer noch das Monstertier drin versteckt? Da hilft kein gutes Zureden… Murphy übernachtet freiwillig im Büro.